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Das Virus breitet sich weltweit aus. Wie geht es den Menschen in anderen Ländern aktuell? - Screenshot: John Hopkins University / Collage: Carina Jirsch

WELTWEIT Über die Grenzen von Osthessen hinaus (1)

Eindrücke rund um den Globus: "Es ist ein Weckruf für die Welt"

28.03.20 - Nicht nur in Osthessen herrscht Ausnahmezustand. Weltweit steigt die Anzahl an Infizierten in Bezug auf das Coronavirus rasant weiter. Der Reiseverkehr ist auf ein Minimum reduziert, Ausgangssperren sind in vielen Ländern verhängt. Das öffentliche Leben kommt zum Erliegen. Was uns jedoch in dieser schweren Zeit verbindet: Wir sitzen alle im selben Boot und möchten wieder Normalität erlangen. Das Team von OSTHESSEN|NEWS hat seine persönlichen Kontakte, unter anderem in Polen und Amerika, nach subjektiven Eindrücken gefragt.

Im US-Bundesstaat Illinois lebt Valentin, der deutsch-amerikanische Wurzeln hat. Der 29-Jährige ist in seiner Kindheit mit seiner Familie nach Chicago ausgewandert. Der Shutdown ist auch hier präsent.

Lockdown in der Metropole Chicago. Fotos: Valentin

Es sind nur noch wenige Menschen unterwegs. Das gute Wetter lockt trotzdem einige zum ...

Valentin ist Leiter eines Fitnessstudios in Chicago. Dieses musste, so wie viele andere, ...

O|N: Chicago ist eines der größten Städte in den USA. Wie sieht es dort mit der Bewältigung der Coronakrise aus?

"Seit den Ausgangssperren durch das Coronavirus sitzen die Menschen in Chicago ohne Arbeit zu Hause fest. Die Betroffenen sind durch die Umstände besorgt und wissen nicht, wie es weiter geht. Auch mein Fitness-Studio ist nicht geöffnet, wo ich arbeite. Leider können wir nur hoffen, dass sich die Stadt wieder normalisiert."

Normalerweise ist die 2,7 Millionen Einwohner Stadt viel belebter.

O|N: Nehmen die Menschen das Coronavirus ernst?

"Die Menschen in Chicago sind ehrlich gesagt besorgt über das Virus. Das Hauptproblem, das sie sehen, ist ihre Lebenssituation. Die Lebenserhaltungskosten in Chicago sind sehr hoch. Wenn die Menschen freigestellt werden, haben sie kein Einkommen und geraten in Panik. Wie sollen sie ihr Leben weiterhin finanzieren? Die Menschen sind besorgt darüber, wie sie ihre Familien ernähren sollen. Einige halten das Ganze auch für eine Verschwörung von der Regierung. Ich persönlich denke, das ist ein Weckruf für die Welt. Wir müssen verstehen, dass wir besser auf uns selbst aufpassen müssen. Es müssen sich einige Dinge ändern in Zukunft."

O|N: Ist die Versorgung in den Lebensmittelgeschäften noch gewährleistet?

"Die Situation in den Lebensmittelgeschäften ist schrecklich. Ich verstehe, dass die Leute in Panik geraten - wieso wird das Toilettenpapier leer gekauft, aber Obst und Gemüse bleiben unberührt? Das macht keinen Sinn. Die Menschen hamstern Vorräte an. Viele verschiedene Bereiche des Lebensmittelladens sind dadurch leer.

Das Coronavirus macht auch in Osteuropa nicht Halt. Zuzanna wohnt in Warschau, der Hauptstadt Polens. Die 33-Jährige schildert ihre Erfahrungen.

O|N: Wie sieht die aktuelle Situation in deiner Stadt aus? Gibt es viele Einschränkungen in dem Alltag, um das Virus zu stoppen? Wie fühlst du dich damit?
 

Die Innenstadt von Warschau ist wie leergefegt! Foto: Vito Sardone

Zuzanna lebt in Warschau. Sie bleibt zur Sicherheit gerade zu Hause. Foto: privat

Blick auf den Schlossplatz (plac Zamkowy) in Warschau. Screenshot: www.lookcam.com

"Ich lebe in Warschau, wo sich jeder in Selbstquarantäne befinden soll. Die Regierung hat recht schnell gehandelt - das öffentliche Leben wurde im Land am 13. März heruntergefahren. Alle Arten von Versammlungen sind verboten und es scheint, dass die Gesellschaft den Anweisungen verantwortungsbewusst folgt. Jeden Tag werden neue Einschränkungen eingeführt, zum Beispiel die Schließung von Kinderspielplätzen, was ich für sehr klug halte. Obwohl ich kein Fan unserer Regierung bin, scheinen sie die richtigen Dinge rechtzeitig getan zu haben. Ich habe einen 73-jährigen Vater, also nehme ich die Lage ziemlich ernst. Am Anfang war es sehr schwierig, mit dem anfänglichen Schock und der erzwungenen Veränderung des gesamten Tagesablaufs klarzukommen. Im Moment glaube ich, dass ich mich immer mehr an alle Grenzen gewöhne. Ich versuche, zu Hause nicht verrückt zu werden. Aber ich habe das Gefühl, dass ich jetzt nichts mehr tun kann, als darauf zu warten, dass die Pandemie vorüber ist."

O|N: Arbeitest du nun im Home-Office?

"Unsere Firma DailyArt betreibt eine internationale mobile App und ein Online-Magazin namens DailyArtMagazine.com. Unser Ziel ist es in beiden Formen kunsthistorische Inhalte bereitzustellen. Wir arbeiten im Home-Office, aber unser Unternehmen hat schon immer (in den letzten acht Jahren) voneinander entfernt gearbeitet. Für uns hat sich hier also nicht viel geändert. Zum Glück mussten wir keine neuen Kommunikationswege testen oder plötzlich ins Home-Office wechseln. Somit fühlen wir uns sicher in dieser Hinsicht."
 
O|N: Fehlen irgendwelche Produkte im Supermarkt? Bei uns sind vor allem Toilettenpapier oder Nudeln ausverkauft.

"Nicht mehr. Es war so vor zwei Wochen, als die Leute in Panik gerieten. Tatsächlich hatten wir dann auch keine Seife, Toilettenpapier und Pasta. Ich denke, die Leute haben vor 10 Tagen alles gelagert, die Vorräte wurden nachgefüllt und jetzt ist alles an Ort und Stelle. Aber wir machen uns Sorgen um die Wirtschaftskrisen, die kommen werden."
 
O|N: Der Kampf gegen das Coronavirus verbindet uns weltweit. Hast du eine Botschaft an die Menschen?
 
"An alle Menschen da draußen, habt Geduld und folgt allen offiziellen Anweisungen. Und denkt daran: Wenn ihr entspannen möchtet, haben wir immer noch die Welt der Kunstgeschichte, um zur Ruhe zu kommen und sich ein wenig von der Realität zu lösen!" (Maria Franco) +++

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