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Seit Oktober ist Jo Weil mit dem Musical "Bodyguard" auf Tournee. Derzeit muss das Stück jedoch pausieren. - Archivfoto: O|N

PETERSBERG Was macht eigentlich... (5)

Jo Weil, der Petersberger Star der ARD-Serie "Verbotene Liebe"

Was macht eigentlich …? In unserer neuen Serie treffen wir uns mit Persönlichkeiten aus Osthessen, die wir von einem ganz bestimmten Ort kennen, an dem sie nun aber nicht mehr zu finden sind. Was wurde aus ihnen? Wir fragen nach!

06.04.20 - Fast fünf Jahre ist es her, dass der gebürtige Frankfurter und in Petersberg aufgewachsene Jo Weil zum letzten Mal für die ARD-Serie „Verbotene Liebe“ in die Rolle des sympathischen Oliver Sabel geschlüpft ist. Seitdem ist viel passiert, privat, aber vor allem beruflich: Jo spielte für einige Monate bei der Daily-Drama-Serie „Alles was zählt“ mit, war als Bodo in „Rote Rosen“ zu sehen, drehte in London und lebte in Wien, wo er als Frank Farmer im Musical „Bodyguard“ mitspielte. Seit Oktober ist er mit dem Stück auf großer Tournee. Weil das Musical aber aufgrund der Corona-Krise derzeit auf Eis gelegt ist, erreichen wir den 42-Jährigen in Köln, der Stadt, die er seit vielen Jahren seine Heimat nennt.

Jo mit seiner Spielpartnerin Aisata Blackman. Foto: Patric Fouad

Um als Schauspieler über einen längeren Zeitraum erfolgreich zu sein, braucht es nicht nur Können und Glück, da ist sich Jo Weil sicher. Der 42-Jährige muss es wissen. Während viele andere Schauspieler nach dem Aus der Serie, die sie bekannt gemacht hat, von der Bildfläche verschwinden, ist Jo gleich an mehreren Orten präsent. „Mir war es schon während meiner Rolle bei ‚Verbotene Liebe‘ wichtig, dass ich nebenbei auch andere Sachen drehe“, erzählt er. Ein Glück, denn als 2015 dann tatsächlich das Aus der Serie bekanntgegeben wurde, stand Jo nicht plötzlich mit leeren Händen da. „Ich kann sagen, dass ich in der ganzen Zeit durchgehend bei tollen Projekten dabei war.“ Und das habe eben zu einem großen Teil auch mit seinem Fleiß zu tun. Und vielleicht auch mit Jos Einstellung, die besagt, immer das Beste aus der gegebenen Situation zu machen.

Foto: D. van Meer

Auch jetzt, wo er quasi zum Nichtstun verdonnert ist. Nach eineinhalb Jahren, in denen Jo fast jeden Abend für das Bodyguard-Musical auf der Bühne gestanden hat, hat er nun plötzlich frei. „Ich bin jemand, der wirklich gern arbeitet. Das fehlt mir schon“, sagt er, „aber die jetzige Situation hat uns alle im Griff. Man kann gerade nichts daran ändern.“ Und deswegen sei das einzig Richtige, jetzt das Beste daraus zu machen. In Jos Fall bedeutet das: Sport, ausmisten, Unterlagen bearbeiten, sich um seinen kleinen Hund kümmern und Video-Konferenzen mit Freunden machen. „Viele davon stammen aus ‚Verbotene-Liebe‘-Zeiten. Mit meinen damaligen Kollegen Thore und Jana Schölermann verbindet mich bis heute eine enge Freundschaft“, erzählt Jo und erinnert sich daran, dass vor allem die Geschichte mit Thore, der als Christian Jos Freund gespielt hat, viele Menschen berührt habe. „Wir haben ein homosexuelles Paar gespielt. Es gab Fans, die Szenen, in denen wir zu sehen waren, mit Untertiteln ins Internet gestellt haben. Die sind um die ganze Welt gegangen. Einmal wurden wir sogar auf der Straße in New York angesprochen. Das war riesig damals.“

Obwohl Jo dank seiner Fans auf der ganzen Welt als Olli bekannt war, schaffte er es, auch andere Rollen zu ergattern. „Ich habe mich schon gefragt, ob die Zuschauer mich auch in anderen Rollen akzeptieren würden, oder ob ich in ihren Köpfen für immer ausschließlich Oliver Sabel aus ‚Verbotene Liebe‘ bleiben sollte.“ Wie sich herausgestellt hat, gibt es aber auch noch eine dritte Option: „Viele Leute kommen jetzt eben zum Beispiel zu den Musical-Aufführungen, weil sie den Olli in einer anderen Rolle sehen wollen.“ Und nach wie vor kommen fast täglich unzählige Briefe und Mails. „Manche schauen sich gerade die alten Folgen im Netz an. Es ist wirklich schön, dass ich eine Rolle spielen durfte, die vielen so sympathisch gewesen ist“, sagt Jo, und auf die Frage, wie sein Leben verlaufen wäre, wenn er die Rolle damals nicht ergattert hätte, antwortet er: „Es wäre auf jeden Fall trauriger gewesen. Durch ‚Verbotene Liebe‘ habe ich wirklich eine ganze Menge gelernt und habe viele tolle Menschen getroffen.“

Foto: Hans-Jörg Haas.

Aber auch das Musical kann süchtig machen: „An die Standing Ovations, die wir Abend für Abend bekommen, könnte ich mich schon gewöhnen.“ Eine Musical-Rolle, die Jo unglaublich gern mal spielen würde, gibt es: „Ich würde echt gern einen der Väter bei ‚Mamma Mia‘ spielen.“ Im besten Fall, so sagt er, könnte er in Zukunft eine Kombination aus beidem – Bühne und Fernsehen – machen. Wie genau es für den Schauspieler weitergeht, wird sich zeigen: „Ich hab‘ gelernt, dass es wenig Sinn macht, feste Pläne zu schmieden. Träume gibt es aber für die Zeit, in der sich alles wieder normalisiert hat: „Ich würde gern aufs Traumschiff, wieder international drehen, einen langen Trip durch Kanada machen und in einem Tiny House leben.“ Und irgendwann, wenn die Zeit dafür mal wieder reicht, will Jo auch mal wieder seine Freunde und die Familie in Petersberg besuchen. (Suria Reiche) +++

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