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BI Umwelt Neuhof: "Der Protest hat gewirkt" - doch was folgt jetzt?
17.01.24 - Seit rund einem Jahr hinterfragt die Bürgerinitiative Umwelt Neuhof die Planung des Unternehmens K+S, die Rückstandshalde im Werk Neuhof-Ellers im Dickschichtverfahren abzudecken, kritisch. Am Dienstagabend war es wieder an der Zeit, die Bürgerinnen und Bürger in Neuhof und der Region über die geplante Maßnahme zu informieren und aufzuklären.
Rund 250 Interessierte und Betroffene waren der Einladung ins Neuhofer Gemeindezentrum gefolgt. Unter den Anwesenden befanden sich auch Bürgermeister Heiko Stolz, MdL Sebastian Müller (CDU) und Sabine Waschke (SPD).
"Innerhalb eines Jahres ist viel geschehen", erklärten die BI-Vorsitzenden zu Beginn. Mit einem gemeinsamen Protest konnte man das Unternehmen K+S davon überzeugen, das geplante Dickschichtverfahren zur Haldenabdeckung nicht weiterzuverfolgen. "Seitdem arbeiten wir mit rund 40 Personen an einem runden Tisch an neuen Lösungen." Inhaltlich habe man dort jedoch noch nicht weiter an der Thematik arbeiten können. "Dafür möchten wir nächsten Dienstag die Geschäftsordnung verabschieden", forderte Marco Enders.
Die augenscheinliche Ruhe zu diesem Jahrhundertprojekt sei laut der BI trügerisch. "Die Auswirkungen auf Mensch und Natur sind aus unserer Sicht bereits heute besorgniserregend." In einer Präsentation samt aktuellen Drohnenaufnahmen zeigten sie ihre Ergebnisse der Arbeit und die neuesten vorliegenden Erkenntnisse. Dabei wurde schnell klar: "Die Versalzung rund um die Halde hat sichtbar zugenommen."
"Was war? Was ist? Was kommt?" Für Dr. Peter Veckenstedt und Sven Hartmann gleichen die neusten Naturaufnahmen einem Schock. "Entlang des Rippbach und in der Lützbach-Aue ist es zu Vegetationsveränderungen gekommen." Dabei sprechen beide von einer zunehmenden Versalzung, die sich wie folgt "auf unsere Natur auswirkt: abgestorbene Bäume und umgekippte Tümpel sowie Wiesen mit Salzpflanzen." Jetzt fordere man von K+S Antworten. "Was ist mit unserer Halde los? Denn hier - rund um Neuhof - stimmt etwas nicht."
Abschließend präsentierte Dr. Karl-Ludwig Ruppel die aufgestellten Forderungen an die am runden Tisch Beteiligten:
1. Vollständige Transparenz schaffen. Und genau diese Transparenz müsse der runde Tisch herstellen.
2. Ursachen im Detail klären.
3. Behebung der Ursachen zum Teil der Lösung machen. (nb) +++