Ein Abschied für immer: Der letzte Besuch auf der Milseburghütte

29.10.19 - Es ist ein Abschied für immer: Am Montagabend schloss das beliebte Ausflugslokal, die Milseburghütte, endgültig seine Türen. Nach über 35 Jahren wird das rustikale Gasthaus nun abgerissen. Nicht jedoch, ohne vorher mit vielen Freunden gebührend Abschied zu feiern.

Ein allerletztes Mal ertönen wohlige Klänge vom Gipfel des Berges. „Milseburg, du Perle der Rhön, Milseburg, gewaltig groß und schön“ stimmen die Montagssänger an, viele der Gäste, die ein letztes Mal den urigen Charme der Hütte spüren wollen, singen spontan mit. Auch ein Ständchen für ein 99- jähriges „Geburtstagskind“.

„Den ganzen Tag über herrschte heute ein großes Kommen und Gehen“, erklärt der Hofbieberer Bürgermeister Markus Röder im Gespräch mit OSTHESSEN|NEWS. Rund 500, meint der Rathauschef, hätten den beschwerlichen Weg zur Hütte nochmals in Kauf genommen. Warum, weiß er genau: „Heute ist der 28.10. Und der 28.10 ist der Tag, an dem die Hütte schließt. Das ist wie in der Musik, es baut sich so ein Crescendo auf, es wird lauter bis zum finalen Ton.“ Diesen, so meint er, wolle man einfach nicht verpassen.  

Obwohl ein Neubau an gleicher Stelle geplant ist, herrscht am Montag eine traurige Stimmung. Die alte Hütte soll mit Ausnahme der Grundmauern komplett abgetragen und neu aufgebaut werden.

Als die Glocken vor der Milseburghütte ein letztes Mal läuten, wird es kurz still im Saal. „Das haben sich viele hier gewünscht. Also zum Abschied“, sagt Röder, der selbst ein wenig wehmütig wirkt. Die Kochlöffel wurden bereits nach dem Mittag in der Milseburg zusammengepackt, die Küche geschlossen. „Auch der Getränkevorrat ist heute begrenzt.“ Mit dem Sonnenuntergang, der für gewöhnlich auf dem 855 Meter hohen Berg besonders schön zu beobachten ist, schließen am Montagabend auch die Türen der Milseburghütte. Diesmal für immer. (mr) +++