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Am Freitagmorgen trafen sich die Montagssänger nach zwei Jahren endlich wieder auf der Milseburg - Fotos: Henrik Schmitt

HOFBIEBER "Wollen Druck machen!"

Montagssänger nach zwei Jahren zurück auf der Milseburg

29.10.21 - Viele Jahrzehnte lang trafen sich die Montagssänger allwöchentlich in der Milseburghütte. Nachdem das Bauwerk am 28. Oktober 2019 endgültig geschlossen worden war, wurden die Sängerinnen und Sänger kurzfristig heimatlos.  Jetzt, zwei Jahre später, zog es viele von ihnen erneut auf "ihren" Berg.

"Wir wünschen uns sehr, dass es hier endlich mal voran geht", erklärt Günter Meinung im Gespräch mit OSTHESSEN|NEWS. Zwar habe man im Hirsch in Hofbieber-Allmus vorübergehend "Asyl" erhalten, langfristig wolle man allerdings wieder zurück auf den Berg. "Jeden Montag kamen hier seit ewigen Zeiten Menschen her, um zu singen und Gottes Schöpfung zu loben. Leider können wir das in der gewohnten Form jetzt schon so lange nicht mehr tun."

Eigentlich war vorgesehen, die alte Hütte abzureißen und stattdessen einen Neubau zu errichten (O|N berichtete). Doch die Planungen gerieten ins Stocken und kamen schließlich zum Stillstand, nachdem die Hessische Gesellschaft für Ornithologie und Naturschutz (HGON) gegen den Neubau geklagt hatte. Auch mehrere Mediationsverfahren zwischen dem Landkreis Fulda, dem Regierungspräsidium, der Gemeinde Hofbieber und der HGON verliefen ergebnislos. Die alte Hütte steht so noch immer auf ihrem Platz, wie es weitergeht, ist ungewiss.

"Ein Tag der Freude, aber auch ein Trauertag"

Etwas, dass die Montagssänger nicht nur ärgert, sondern auch traurig stimmt. "Wir sind kein Verein und jeder kann bei uns mitmachen, der möchte. Viele Wanderer haben sich uns hier früher einfach spontan angeschlossen und mitgesungen, wir hatten Gäste aus Düsseldorf oder sonst wo her", erinnert sich Meinung. "Das hat die Leute gefreut, so etwas kannten viele vorher gar nicht." Um alte Zeiten aufleben zu lassen und auch, um nochmal auf das bestehende "Hüttenproblem" aufmerksam zu machen, packten Meinung und seine Gesangskollegen am Freitag ihre Instrumente aus und stimmten zu Liedern an, auf der Spitze des Berges sowie vor der verschlossenen Hütte. "Es ist wunderschön, endlich wieder hier zu sein, irgendwie ist es aber auch ziemlich traurig."

Den "Entscheidungsträgern", widmeten die Anwesenden ein Gebet: "Wir bitten dich, großer Gott: Schenke ihnen, die über die weitere Nutzung bestimmen, die Kraft und den Mut unserer Vorfahren, die einst an dieser Stelle der Milseburg die Berghütte unter widrigen Bedingungen errichtet haben. Segne ihre ernsthaften Bemühungen um eine weitere sinnvolle und umweltgerechte Nutzung dieser seit Jahrhunderten bestehenden Kulturstätte. Segne auch in uns das Bewusstsein für die Schönheit der Natur und lass uns stets für deren Erhalt eintreten. Amen." (mr) +++



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