Archiv
Weitere Hilfsgüter kommen im Krisengebiet in Rheinland-Pfalz an
26.07.21 - Nach den verheerenden Überflutungen mit mindestens 179 Todesopfern und noch immer Dutzenden Vermissten ebbt die Spenden- und Hilfsbereitschaft nicht ab. Erst am Samstag starteten wieder zahlreiche Freiwillige aus Osthessen in das Kristengebiet nach Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen, um vor Ort Hilfsgüter zu verteilen.
Die Feuerwehren aus Poppenhausen, Tann und Gersfeld machten sich auf den Weg ins vom Hochwasser betroffene Gebiet Bad Neuenahr/Ahrweiler. "Zweck war die Versorgung der dort lebenden Menschen mit Hilfsgütern aller Art - Schaufeln, Besen, Eimer, Handschuhe, Gummistiefel, Handtücher, Hygiene- und Babyartikel, haltbare Lebensmittel, Tiernahrung, Verbandmaterial, Trinkwasser und mehr. Alles Hilfsmittel, welche im Rahmen einer Spendenaktion zusammengetragen wurden", erklärt uns Dietmar Link, Gemeindebrandinspektor der Gemeinde Poppenhausen (Wasserkuppe). Mit zwei 40-Tonner und drei 7,5-Tonnen-Lkw wurden die Hilfsmittel in das Krisengebiet gefahren und an verschiedenen, zentralen Versorgungspunkten im Stadtgebiet abgeladen.
"Bereits auf der Anfahrt erfuhren wir unzählige Gesten der Anerkennung und Wertschätzung durch Autofahrer auf der Autobahn - Winken und Daumen hoch begleiteten unseren Konvoi immer häufiger, je näher wir dem Gebiet kamen. Um so unverständlicher erschien uns dann im Gebiet die Anzahl der Fahrzeuge von Gaffern und Katastrophentouristen, die den Verkehr vor Ort fast zum Erliegen brachten. Stundenlange Staus auf den noch befahrbaren Straßen waren die Folge", berichten die Rhöner Einsatzkräfte. "Um so mehr überwogen aber die Reaktionen und Gesten der Dankbarkeit der Bürger vor Ort, die mit schier unermüdlichem Eifer und Durchhaltewillen inmitten des Unvorstellbaren mit Aufräumarbeiten bis an die Grenzen der Erschöpfung beschäftigt sind."
Bilder, die selbst erfahrene Feuerwehrleute fassungslos machten
Solch ein Einsatz sei auch für erfahrene Feuerwehrkräfte sehr besonders. "Die Gespräche mit den Betroffenen vor Ort lassen nur erahnen, wie traumatisch die Erlebnisse dieser Katastrophe für die Betroffenen gewesen sein müssen."Ebenfalls vor Ort war Markus Raab mit seinem Team von Schmitt Recycling aus Fulda: "Im zweiten Anlauf konnten wir alle Hilfsgüter im betroffenen Ort Kreuzberg verteilen", berichtet Raab. Beim ersten Versuch musste der Konvoi wieder nach Osthessen zurückkehren, da vor Ort keine Spenden mehr angenommen wurden. "Umso erfreulicher ist es jetzt, dass es geklappt hat." (nb) +++