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Das Ergebnis steht fest: 62,88 Prozent für Bernd Woide
09.10.23 - Der Fuldaer Landrat Bernd Woide (CDU) hat es zum vierten Mal geschafft und ist am Sonntag mit 62,88 Prozent wiedergewählt worden. Dabei hatte er es mit vier Gegenkandidaten zu tun: Andreas Maraun (SPD) kam auf 12,47 Prozent, Christine Anderson (AfD) auf 18,73 Prozent, Sebastian Künemund (Die Partei) auf 4,09 Prozent und Manfred Ruppert (Bürger für Osthessen (BfO) erhielt 1,83 Prozent. Von den mehr als 223.000 Einwohnern im Landkreis Fulda sind etwa 175.000 Menschen in 23 Städten und Gemeinden wahlberechtigt gewesen.
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Die Kandidierenden:
Bernd Woide (CDU)Amtsinhaber Woide galt in Fulda als klarer Favorit. Wäre der 61-Jährige nicht im ersten Wahlgang mit mehr als 50 Prozent gewählt worden, wäre das für viele eine Überraschung gewesen. So waren es jetzt 62,88 Prozent, auch wenn es erheblich weniger Stimmen gewesen sind als 2005 und 2011: Damals war er mit jeweils mehr als 70 Prozent direkt gewählt worden, im September 2017 hatte sich der CDU-Politiker im ersten Wahlgang mit 65,1 Prozent durchgesetzt.
Gegenüber O|N dankte Woide am Abend seinen Wählerinnen und Wählern. Nun sei er der dienstälteste Landrat Hessens; sein Vorgänger Fritz Kramer war über 32 Jahre lang im Amt gewesen. Auch in den kommenden sechs Jahren wolle er mit den Aufgaben weitermachen, die auf der Agenda stünden. Dazu zähle unter an anderem die medizinische Versorgung und der weitere Ausbau der Infrastruktur. Es komme darauf an, die Sorgen und Nöte der Bürger ernst zu nehmen.
Andreas Maraun (SPD)
Der 57-Jährige ist seit 22 Jahren Rechtsanwalt und arbeitet als Prokurist bei einer Einkaufsgesellschaft. "Ich bringe Erfahrungen und Expertise in vielen Bereichen mit, die auch bei der Leitung einer großen Verwaltung erforderlich sind", erklärt er. Maraun ist Mitglied der Gemeindevertretung Eichenzell und dort SPD-Ortsvereinsvorsitzender. Gegenüber O|N hatte er gesagt: "Ich bin überzeugt, dass Demokratie von demokratischen Alternativen lebt. Wir brauchen eine Führung des Landkreises, die auf die Herausforderungen unserer Zeit reagiert, die Menschen in den Mittelpunkt stellt und das Miteinander aller Menschen in unserer Gesellschaft fördert. In all diesen Bereichen ist noch Luft nach oben. Deshalb trete ich an".
Christine Anderson (AfD)
Als erste Frau im Kreis Fulda will die AfD-Politikerin Christine Anderson Landrätin werden. Sie sitzt seit 2019 für die AfD im EU-Parlament. Als Landrätin würde sie - so gegenüber "hessenschau" - "frischen Wind und neue Perspektiven zu bringen". "Mein Ziel ist, eine Politik zu gestalten, die nah an den Bürgern ist, diese mit ihren Bedürfnissen und Sorgen wieder ernst nimmt und zugleich unmittelbar in die politische Arbeit einbezieht."
Sebastian Künemund (Die Partei)
Ein Kandidat, der im Bewerberkreis auffällt, ist Sebastian Künemund. Er tritt für die Satire-Partei Die Partei an, die mit Humor auf Misstände und Fehltritte aufmerksam machen will. Künemund bezeichnete sich bereits vor der Wahl als "Landrat der Herzen". Und zu O|N meinte err: "Ich bin am bestesten für dieses Amt geeignet".
Manfred Ruppert (Bürger für Osthessen)
Der 65 Jahre alte Jurist hat derzeit kein politisches Amt inne. Er sieht sich als parteiloser und unabhängiger Kandidat. Der Träger des Wahlvorschlags ist allerdings der Verein Bürger für Osthessen (BfO). Zu seiner Motivation hatte Ruppert gegenüber O|N erklärt: " Ich sehe, dass Bürger und Unternehmen immer mehr belastet, ja belästigt werden. Erste Verpflichtung von Staat und Verwaltung ist es aber, der Gesellschaft Nutzen zu erbringen, nicht sie ständig zu belehren und mit Ideologien zu gängeln. Mein Motto ist daher: "Nicht das Erzählte reicht, sondern das Erreichte zählt"! (bl) +++