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Mit 76,89 Prozent gewählt: Benjamin Göbl ist neuer Bürgermeister von Schotten
09.10.23 - Die Kleinstadt Schotten im Vogelsbergkreis hat knapp über 10.000 Einwohner und 15 Stadtteile. Die Amtsinhaberin Susanne Schaab (SPD) hatte auf eine erneute Kandidatur verzichtet - bei der Bürgermeisterwahl am Sonntagabend hat sich Benjamin Göbl (parteilos) mit 76,89 Prozent der abgegebenen Stimmen durchgesetzt.
Im historischen Rathaus von Schotten fand am Abend die öffentliche Präsentation der Wahlergebnisse statt. Erschienen war lediglich Benjamin Göbl. Zu Wahl standen Meysam Ehtemai (AfD), Benjamin Göbl (parteilos) und Jürgen Schwab (Bündnis 90/Die Grünen).
Wahlergebnis
Schwab erhielt 562 der abgegebenen Stimmen (10,42 %), Ehtemai 684 (12,69 %), Göbl 4.145 (76,89 %). Wahlberechtigt waren 8.481 Bürger, gewählt haben 5.540 (65,32 %), ungültige Stimmen gab es 149 (2,69 %).Der Diplom-Wirtschaftsingenieur (FH) Ehtemai wollte seine langjährige politische Erfahrung auf der Ortsbeirats-, Stadtverordneten- und Kreistagsebene sowie Erfahrungen auf der politischen Landesebene einbringen. Der freiberufliche Qualitätsmanager, KFZ-Meister sowie KFZ-Elektrikermeister Schwab, der auch als Stadtrat tätig ist, hatte sich Bürgernähe sowie die Erhaltung des Stadtbildes, besonders die Erhaltung der Häuser, zeitgemäße Bauauflagen sowie die Etablierung eines Bürgerbusses und bessere medizinische Versorgung auf die Fahne geschrieben.
Die Wahlentscheidung fiel am Ende zugunsten von Benjamin Göbl: Der 34 Jahre alte Architekt (b.eng. TH) im öffentlichen Dienst (Bauamt Schotten) hat bisher keine politische Laufbahn vorzuweisen und will auch Entscheidungen außerhalb von parteipolitischen Interessen treffen. Das Amtsende von Bürgermeisterin Susanne Schaab (SPD) hat ihn zur Kandidatur bewogen: "Ich habe mich bewusst dafür entschieden, parteilos zu bleiben, um niemandem außer dem Bürger Rechenschaft ablegen zu müssen", erklärte Göbl am Abend.
Herausforderungen bei der Weiterentwicklung
Die für 2027 anstehende interkommunale Landesgartenschau sei das erste Großthema, das es anzugehen gelte, ebenso wie der interkommunale Gewerbepark Harw, der auf 20 Hektar Fläche mit guter Verkehrsanbindung die Vulkanstadt weiterentwickeln soll, so Göbl."Wir sind die drittgrößte Stadt im Vogelsbergkreis und genießen nicht nur bei unseren Partnerkommunen einen sehr guten Ruf. Eine der Herausforderungen bei der Weiterentwicklung unseres Wirtschaftsstandorts sind mit Sicherheit Wasserschutz- und Vogelschutzgebiet, aber die Kooperation mit den zuständigen Behörden ist in der Hinsicht sehr gut."
Göbl war im Vorfeld von CDU und Freien Wählern unterstützt worden, die SPD hatte eine Wahlempfehlung ausgesprochen. Das Interesse an der Bürgermeisterwahl und seiner Person sei überraschend groß gewesen: "Natürlich war ich Klinkenputzen bei Privatpersonen und Unternehmen, aber ich habe auch sehr viele E-Mails und Anrufe bekommen. Die Anliegen der Menschen sind vielfältig: schlechte Straßen, Motorradlärm durch Touristen, die Landfrauen brauchen mehr Platz - es gibt viel zu tun!"