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Hans-Jürgen Schäfer sagt: "Schlitz ist die schönste Stadt!"
15.08.18 - Das muss ihm erst einmal jemand nachmachen: Seit 24 Jahren ist Hans-Jürgen Schäfer Rathauschef in Schlitz. Auch nach all diesen Jahren ist er voller Enthusiasmus, wenn er über "seine" Kommune spricht. "Schlitz ist die schönste Stadt überhaupt mit den nettesten Menschen", ist er sich sicher. Als Bürgermeister ist es ihm wichtig, das Leben aktiv mitzugestalten.
Derzeit ist das "Integrative kommunale Entwicklungsprogramm" (IKEG) in aller Munde. Bei verschiedenen Veranstaltungen und Foren macht sich Schäfer zusammen mit Bürgern Gedanken, wie die Stadt in ein paar Jahren aussehen soll. "Wir haben bereits eine Bestandsaufnahme gemacht, es gab viele Ideen. Nun entwickeln wir Projekte", so der Bürgermeister im Gespräch mit OSTHESSEN|NEWS. Ein Wunsch, der von den Bürgern häufig genannt wurde, ist die Verbesserung des öffentlichen Nahverkehrs. Denn auch älteren Schlitzern soll es möglich sein, sicher von A nach B zu kommen. Einen Bürgerbus gibt es bereits, dieser soll jedoch ausgedehnt werden. Schließlich gilt es, 16 Ortsteile zu verbinden.
"Die Stadt muss für die Zukunft attraktiv sein, damit Leute nicht abwandern." Zwar ginge auch in Schlitz die Einwohnerzahl zurück, doch der demografische Wandel wurde laut Schäfer abgefangen. "Die Einwohnerzahl von derzeit etwa 9.700 hat sich stabilisiert." Schlitz kann mit der guten Infrastruktur mit Grundschule, einer integrativen Gesamtschule und fünf Kindergärten punkten. In der vergangenen Woche wurden 100 Erstklässler eingeschult - ein gutes Zeichen für die Zukunft.
Auch die Kassenkredite konnte die Stadt fast komplett tilgen, sodass der Investitionszuschuss des Landes sicher ist. Die Stadt weiß genau, wie das Geld eingesetzt werden soll: In die Renovierung und Instandhaltung des Schwimmbads. In drei Bauabschnitten wird das Bad neu gestaltet. "Das Schwimmbad ist ein sehr wichtiger Faktor für uns. Erst vergangene Woche konnte der 50.000. Besucher beglückwünscht werden." Ein weiterer Teil des Geldes soll in die Modernisierung der Kläranlage gesteckt werden. "Unsere ist zwar hochmodern, wir wollen sie aber autark machen." - Heißt also, dass die Stadt den Klärschlamm selbst verbrennen könnte. "Somit wären wir völlig unabhängig."
Schäfer ist mit der Gesamtentwicklung der Stadt vollsten zufrieden - ein Wermutstropfen gibt es aber auch in Schlitz: Einige Gastronomiebetriebe haben in den vergangenen Jahren geschlossen. Früher hatte fast jeder Ortsteil eine eigene Dorfkneipe, diese gibt es heute nur noch in drei Orten. "Das ist sehr schade", bedauert Schäfer.
Ansonsten gibt es für den Bürgermeister kein Grund zur Sorge: "Mit dem Breitbandausbau sind wir durch 'unitymedia' gut dabei." Auch die Nähe zum Landkreis Fulda sei ein Vorteil - denn das Bauland ist in Schlitz günstiger, sodass der Wohnungsbedarf steigt. "Es gibt sogar Wartelisten." Alle sogenannten Softfaktoren seien in Schlitz mit der Krabbelgruppe, Kindergarten, Schulen, Jugendhaus, der Bibliothek oder der Musikakademie gegeben. Letzteres boomt so gut, dass bereits ein zweites Gästehaus in Planung ist, damit die Akademie weiter wachsen kann. (Luisa Diegel) +++