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Das Industriegebiet wächst - Andreas Sommer hofft auf 10.000 Einwohner
20.08.18 - Die Gemeinde Mücke mit ihren zwölf Ortsteilen liegt im Westen des Vogelsbergkreises. Stolzer Bürgermeister ist seit April 2018 Andres Sommer (parteilos). "Ich lebe gerne in Mücke und schätze das Miteinander hier sehr." Er ist erst seit wenigen Monaten im Amt, doch schon voll in das Verwaltungswesen integriert. Dafür hat er ganz besondere Prioritäten gesetzt, wie er im Gespräch mit OSTHESSEN|NEWS erzählt.
"Es mag zwar unspektakulär klingen, aber meine Hauptaufgabe ist es derzeit, die innere Verwaltungsoption und die Kommunikation zu verbessern." Nach seinem Amtseintritt war ihm wichtig, erst einmal eine Basis im Inneren zu schaffen, "diese sind das A und O für eine gute Arbeit." Mit den verschiedenen Gremien hat er Gesprächsebenen geschaffen, die ihm nun als Bürgermeister helfen, einen Überblick über die Gemeindeaufgaben zu verschaffen und darauf aufzubauen. Das Wichtigste dabei: Alle vier Fraktionen gleich zu behandeln. "Als Parteiloser gibt es für mich keine Interna."
Alle Infos werden in den Fraktionen also gleichberechtigt behandelt - darunter beispielsweise auch die Erschließung des Gewerbegebietes. Die Firma Nordford hat vor wenigen Wochen mit dem Bau begonnen - 200 neue Arbeitsplätze entstehen. Ein paar Restflächen im Gewerbegebiet Gottesrain gibt es noch, wofür es schon einige Interessenten geben soll. Sommer möchte die gute infrastrukturelle Lage nutzen, um eine attraktive Alternative für Menschen im Rhein-Main-Gebiet zu bieten. "Wir sind hier zwar auf dem Land, Mücke bietet aber eine perfekte Anbindung mit der A5 und hat auch sonst gute Infrastrukturen." Nicht nur jungen Familien möchte er das Land schmackhaft machen, sondern auch Investoren von außerhalb. "Mücke boomt jetzt schon. Wir müssen es erstmal schaffen, dem Trend hinterher zukommen." Denn derzeit mangelt es an Personal. "Momentan ist der Boom eher ein Fluch als ein Segen, wir müssen es schaffen, auch personell der Entwicklung gerecht zu werden." Auch für das persönliche Ziel des Rathauschefs, der will nämlich schnellstmöglich wieder die 10.000 Einwohner knacken, die Mücke mal hatte, jetzt aber nur noch bei knappen 9.400 liegen.
Für die Gemeinde sind dies alles Investitionen in die Zukunft. Natürlich muss da auch die Kinderversorgung sichergestellt werden. Mit fünf Kitas ist Mücke gut aufgestellt und kann auch durch die Landesförderungen finanziell profitieren. Sommer denkt bereits über die Etablierung eines Waldkindergartens nach, durch seine Arbeit in der Verwaltung beim Forstamt hat er schon einige auf den Weg gebracht und weiß, wie gut dies bei Kindern und Eltern ankommt. "Ich habe schon konkrete Vorstellungen."
Für das Ehrenamt in der Gemeinde findet Sommer nur lobende Worte. Vor allem die Feuerwehr hatte in der letzten Zeit einiges zu tun. Im Mai und April suchten immer wieder Unwetter die Gemeinde heim, die Schäden sind zum größten Teil beseitigt. "Das ging nur durch die vorbildliche Arbeit der Feuerwehr. Alles ging Hand in Hand." Das lag auch an der guten materiellen Ausrüstung und durch die große Hilfsbereitschaft der Bevölkerung. Der neue Feuerwehrstützpunkt ist außerdem fast fertig und steht kurz vor der Einweihung. (Luisa Diegel) +++