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Dieter Schäfer liebt die Mischung aus intakten Infrastrukturen und der Natur
31.08.18 - Mit 53,4 Prozent wurde Dieter Schäfer im Februar zum neuen Rathauschef von Lautertal gewählt und setzte sich gegen seine drei Kontrahenten durch. Seit 1. Juli dieses Jahres ist er im Amt und - für ihn ist es das "Sahnehäubchen" nach seiner jahrelangen Tätigkeit in der Verwaltung, zuletzt auch in leitender Funktion unter dem ehemaligen Bürgermeister Heiko Stock. "Ich bin ein Vogelsberger Junge und möchte für die Gemeinde etwas bewegen."
Angefangen beim Straßenausbau: "Will man das Rathaus derzeit erreichen, wird man schon mit dem aktuellsten aller Themen konfrontiert - dem Straßenbau." Seit Anfang Juli ist die Ortsdurchfahrt von Hörgenau gesperrt und wird nach Abfräsungsarbeiten, geflickten Halterungen und Abschluss der Asphaltbergungsarbeiten Anfang September wieder befahrbar sein. Dann folgt die noch umfangreicherer Sanierung der Ortsdurchfahrt von Dirlammen. Drei Jahre lang wird die Straße dort grundsaniert - 3,6 Millionen Euro werden dafür investiert.
Vorwärts geht es auch im Dorfentwicklungsprogramm. Derzeit werden die beiden Dächer der Dorfgemeinschaftsdörfer in Eichenrod und Eichelhain energetisch saniert. Intakte Infrastrukturen, wo sich die Bürger zum Austausch und gemeinsamen Beisammensein treffen können, sind dem neuen Bürgermeister sehr wichtig. "Ich finde hier ein sehr intaktes Vereinsleben vor, das nur so strotzt von Aktivitäten. Auch für die Jugendarbeit findet er nur lobende Worte: "Mit der Bereitstellung von qualitativ hochwertigen Jugendräumen in allen sieben Ortsteilen ist Lautertal hervorragend aufgestellt." Die Jugend packt selbst an und unterhält die Räume selbst, "das hat mich in meinem Wahlkampf schon begeistert". Auch die Seniorenbetreuung ist mit der Einrichtung von Seniorenbeiräten in den meisten Ortsteilen gut organisiert. "Ich sehe dies als Vorbildcharakter für andere Gemeinden." Auch intakte Infrastrukturen, wie Kindergarten, Schule oder eine baldige homöopathische Arztpraxis machen das Leben in Lautertal lebenswert. "Ein Hausarzt fehlt uns noch." Derzeit steckt Schäfer seine Fühler für ein mögliches Ärtzehaus in der Gemeinde aus. "Wenn ich das zum Ende meiner ersten Amtszeit erreichen könnte, das wäre eine tolle Sache."
Sorgen bereitet dem Rathauschef allerdings der Breitbandausbau. Wie in vielen anderen Vogelsberger Gemeinden läuft es auch in Lautertal nicht besonders rund. "Derzeit arbeiten wir mit einer Richtfunklösung - es funktioniert, ist aber auf keinen Fall eine dauerhafte Lösung." Er stehe in ständiger Kommunikation mit Landrat Görig und hofft, dass die Versprechungen, den kompletten Vogelsberg spätestens Ende 2019 mit schnellem Internet zu versorgen, auch eingehalten werden. "Es gibt derzeit kein Bauzeitenplan, deshalb fehlt mir die Perspektive." Ein Teufelskreis - denn auch in Lautertal sind viele große Firmen angesiedelt, für die ein schnelles Internet unverzichtbar ist.
An oberster Stelle steht bei Schäfer derzeit die Neustrukturierung der Verwaltung. Drei neue Köpfe gab es nach dem Amtseintritt im Juli, jetzt heißt es, klare Strukturen zu setzten, "jeder soll sich mit seiner klar abgestimmten Tätigkeit identifizieren. Für ein "fruchtbares Miteinander" hat Schäfer in den letzten Wochen viel Zeit investiert, um mit jedem in einem Einzelgespräch eine Vertrauensbasis zu schaffen. "Diese Gespräche sind sehr gut angekommen." Auch bei der Aufrüstung der Feuerwehr setzt der Bürgermeister auf klare Linien: In Zukunft sollen alle Feuerwehren in der Gemeinde mit einer gleichen Ausrüstung ausgestattet sein. "Die Zeiten, in denen jede Ortsfeuerwehr seine eigenen Bekleidungsinvestitionen durchführt, sollen der Vergangenheit angehören." (Luisa Diegel) +++