Über CremareKremiert werden nur Kleintiere und Pferde, keine Nutz- und Wildtiere. Auf Wunsch wird auch eine Abholung des zu kremierenden Tieres angeboten. Weitere Infos unter www.cremare.de
17.04.23 - Sie trösten, bringen uns zum Lachen und Weinen, suchen unsere Nähe und sind treue Schicksalsgenossen: bei vielen Menschen sind Haustiere über Jahre und Jahrzehnte ein nicht wegzudenkendes Familienmitglied. Doch wie bei uns Menschen ist auch die Zeit von Hunden, Katzen, Kaninchen, Hamstern, Vögeln und Reptilien, um nur die gängigsten zu nennen, auf Erden endlich. In der schwierigen Phase des Abschieds kann es für Frauchen und Herrchen hilfreich sein, die Unterstützung eines speziellen Dienstleisters in Anspruch zu nehmen. OSTHESSEN|NEWS hat mit Kim Felgenhauer, der Standortleiterin vom Cremare Tierbestattungsservice in Homberg/Ohm, über ihre besondere Arbeit gesprochen und das Haus besucht.
Von Hause aus ist Kim Felgenhauer gelernte Bankkauffrau aus Wetzlar. Doch damit hatte sie nicht die Erfüllung gefunden. Es entstand der Wunsch, "eine Tätigkeit mit einem Bezug zu Tieren" zu ergreifen. Diese Möglichkeit ergab sich bei einer anderen Cremare-Filiale, sie war auf eine Stellenausschreibung aufmerksam geworden und erhielt den Zuschlag. Dann wurde sie nach der Übernahme des Homberger Hauses durch die Firma Cremare hier in der Ohmstadt im Sommer 2021 Standortleiterin. "Die Tätigkeit ist sehr speziell und hat mich gleich angesprochen, weil ich sie für sehr sinnvoll halte. Die Menschen, die nach dem Tod eines geliebten Haustieres zur Bestattung zu uns kommen, sind alle tieftraurig, für viele ist eine Welt zusammengebrochen!" Nur wer selbst ein Haustier hat, wird die intensive Bindung zwischen Mensch und Tier wirklich nachvollziehen können – in aller Regel gehören die Tiere einfach mit zur Familie, sie sind quasi "Angehörige". Geht es ihnen nicht gut, geht es auch den Menschen nicht gut. Angesichts dessen braucht es nicht viel Phantasie, um zu ermessen, welche menschlichen Dramen mit dem Tod so manchen Haustieres verbunden sind und wieviel Einfühlungsvermögen es bei Kim Felgenhauer und ihren sechs Kolleginnen und Kollegen braucht, um den Trauernden angemessen und helfend zu begegnen.
"Das Schlimme etwas erträglicher machen"
"Alle hier im Team haben selbst Tiere und manche Mitarbeiter mussten auch bereits einen solchen Verlust erleben und verarbeiten. Es ist hilfreich und wichtig, empathisch, kommunikativ und emotional stabil zu sein", beschreibt sie das Profil. "Man darf dann auch nicht alles mit nach Hause nehmen", weiß Felgenhauer aus ihrer Erfahrung. Und dann gibt es eben auch die vielen positiven Erlebnisse: "Viele Menschen bedanken sich für unsere Hilfe in der Not. Das gibt einem ganz viel!" Ihre Arbeit könne man so zusammenfassen: "Wir helfen, das Schlimme etwas erträglicher zu machen und sorgen für einen guten Abschied vom geliebten Haustier."
Ganz einschneidend sei es, wenn ältere, alleinlebende Menschen ihr Tier verlieren. "Das war doch das letzte, was ich noch hatte!", sei nicht selten zu hören. Wenn dann Frauchen oder Herrchen nach dem Abschied kein neues Tier mehr zu sich nehmen wollen, weil im Fall des eigenen Todes niemand für eine Übernahme da sei, dann werde dies als besonders belastendes Dilemma empfunden.
Ein besonders tragischer Fall ist ihr in Erinnerung geblieben: Eine Familie hatte sich einen großen Wunsch erfüllt und einen zwölf Wochen alten Welpen vom Züchter geholt. Beim Spielen mit einem größeren Hund wurde der Kleine vom Großen umgerannt. Verhängnisvoll bei diesem ganz alltäglichen Szenario: bei dem Welpen bohrte sich eine Rippe durch das Herz, er verblutete. "Eine furchtbare Erfahrung für die Familie", erinnert sich Kim Felgenhauer.
Für die Einäscherung des Tieres stehen bei Cremare drei Varianten zur Wahl: die Sammelkremierung, die individuelle Kremierung und die Premium-Kremierung. Bei den beiden letztgenannten Varianten erhält man die individuelle Asche des eigenen Tieres zurück. Bei der Premium-Kremierung kann man sich ganz in Ruhe in harmonischer Atmosphäre verabschieden, darf bei der Kremierung anwesend sein und durch eine Scheibe den Vorgang verfolgen. Das Tier wird einzeln eingeäschert und der Besitzer kann die Asche in seiner Wunschurne nach der Kremierung mit nach Hause nehmen. Für die Urnenverfüllung der Asche gibt es vielfältige Möglichkeiten: klassischen Urnen stehen viele modern gestaltete Urnenformen aus allen möglichen Materialien, Formen und Farben gegenüber. Und selbst vermeintlich normale Fotorahmen entpuppen sich als ebenso dezente wie dekorative Urnen. Oder soll es lieber eine sich mit der Asche auflösende Urne sein, die an einem Ort der Wahl beigesetzt wird? Hinzu kommt in den sehr ansprechenden Cremare-Räumlichkeiten eine große Auswahl an gegenständlichen Erinnerungsmöglichkeiten: dreidimensionale Pfotenabdrücke, Edelsteine, Armbänder mit Pfotenabdruck und vieles mehr.
"Bereiten Sie sich vor!"
Kim Felgenhauer hat eine klare Empfehlung: wer ein geliebtes Haustier besitzt, sollte sich bei Zeiten mit dem Thema des Abschieds befassen, denn der Tod gehört nun mal auch bei den Tieren zum Leben dazu. "Wir stehen bei Cremare schon vor dem Tod des Tieres als Ansprechpartner beratend zur Verfügung. Man kann sich einen Überblick über die Vielfalt der Möglichkeiten holen und dann in Ruhe entscheiden, wie man den Abschied gestalten möchte. Man muss sich vor Augen führen, dass es im Moment X, der emotional eine Ausnahmesituation ist, ganz schwierig sein kann, die richtigen Entscheidungen zu treffen. Mein Rat: bereiten Sie sich darauf vor!"
Ein Kunde berichtet
"Wir waren durch den plötzlichen Tod unserer "Ella" nach einer OP völlig aus der Bahn geworfen", sagt Samet Eroglu aus Buseck. Seine fünfjährige mittelgroße englische Bulldogge hatte einen Tumor und überstand den Eingriff überraschend nicht. "Uns hat Frau Felgenhauer und ihr Team sehr geholfen. Ella wurde in der Klinik abgeholt, dazu wären wir selbst gar nicht in der Lage gewesen. Und wir erhielten eine sehr gute Beratung zu den Möglichkeiten des Abschiednehmens. Das können wir wirklich nur weiterempfehlen!"
Keine Beeinträchtigungen
Hombergs Bürgermeisterin Simke Ried
Der Vollständigkeit halber sei erwähnt, dass es durch den Betrieb des Hauses keine nachbarschaftlich störenden Immissionen gibt. Kim Felgenhauer: "Wir haben von den Anwohnern bisher keinerlei Probleme geschildert bekommen. Modernste Filter gewährleisten einen beeinträchtigungsfreien Betrieb." Dies bestätigt auch Hombergs Bürgermeisterin Simke Ried auf O|N-Anfrage: "Im Rathaus sind in den letzten Jahren keinerlei Konflikte oder Beschwerden zur Firma Cremare bekannt geworden." (goa) +++
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