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REGION Der Stadtpfarrer bei O|N

Impulse von Stadtpfarrer Stefan Buß: Schutzengel

01.10.20 - "Du bist ein Engel" – so sagen wir manchmal zu anderen. Wenn wir einen Mitmenschen einen Engel nennen, dann meinen wir damit – im übertragenen Sinn: Du bist wunderbar, du hast mich überrascht mit deiner Güte und Freundlichkeit, du bist aufmerksam und zuvorkommend für mich gewesen. "Wenn ich dich nicht hätte!" Wir begegnen den Engel in der Bibel. Immer, wenn Gott den Menschen wichtige Botschaften zu sagen hat.

Ein Engel bringt Maria die Botschaft Gottes. Die Engel künden den Hirten auf dem Feld die Geburt Jesu. Engel verkünden die Auferstehung am Grab Jesu. Engel haben also eine wichtige Aufgabe: Sie bringen zu uns Gottes Nähe. Sie sagen: Gott ist für euch da, er sorgt sich um euch, er schützt euer Leben! Sicher: der Glaube an die Engel gehört nicht zu den zentralen Lehren des christlichen Glaubens. Wir verehren die Engel dann richtig, wenn unser Blick auf Gott gerichtet bleibt, wenn wir durch sie Gottes Macht und Größe – und Gottes liebende Sorge für uns tiefer begreifen.

Der Glaube an die Engel hat für mich etwas Tröstliches und Frohmachendes. Er stärkt in mir die Gewissheit an die Gegenwart Gottes, der allzeit um uns in Sorge ist und ein leidenschaftliches Interesse an uns hat, an unserem Leben und unserem Heil. Hilfreich wer oder was ein Engel sein kann, finde ich auch in dem Text von Rudolf Otto Wiemer (1905-98) dt. Lyriker und Pädagoge.

Es müssen nicht Männer mit Flügeln sein,
die Engel.

Sie gehen leise, sie müssen nicht schrein,
manchmal sind sie alt und hässlich und klein,
die Engel.

Sie haben kein Schwert, kein weißes Gewand,
die Engel.

Vielleicht ist einer, der gibt dir die Hand,
oder wohnt neben dir, Wand an Wand,
der Engel.

Dem Hungernden hat er das Brot gebracht,
der Engel.

Dem Kranken hat er das Bett gemacht,
er hört, wenn du rufst, in der Nacht,
der Engel.

Er steht im Weg, und der sagt: Nein,
der Engel.

Groß wie ein Pfahl und hart wie ein Stein –
Es müssen nicht Männer mit Flügeln sein,
die Engel.

Vielleicht ist das Fest der Schutzengel auch wieder Anlass, uns der Engel in Menschengestalt dankbar bewusst zu werden, Menschen, die für uns wie Engel sind. Ich kenne solche Menschen und begegne ihnen immer wieder. Solche Menschen brauchen wir alle. Sie geben uns Kraft und Vertrauen. Sie helfen uns in Schwierigkeiten.

Vielleicht können die Festtage der Engel uns auch fragen lassen: Für wen bin ich wie ein Engel? Für wen könnte ich ein Bote Gottes sein, ein rettender, schützender, hilfreicher Engel. Wo und wem gegenüber könnte ich durch meine Nähe die Nähe Gottes, durch meinen Trost den Trost Gottes, durch mein Erbarmen das Erbarmen Gottes sichtbar machen? Und ein Mensch würde sich durch mich hineingenommen fühlen in Gottes schützende, bergende, heilende und liebende Gegenwart. (Stefan Buß) +++

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Stadtpfarrer Stefan Buß geht neue Wege: Mit einer regemäßig auf O|N erscheinenden Serie ... Archivfoto: Hendrik Urbin


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