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Impulse von Stadtpfarrer Stefan Buß: 11. November - Fest des Hl. Martin
11.11.20 - "Geteiltes Leid ist halbes Leid; geteilte Freude ist doppelte Freude": Das lässt sich über das Leben von St. Martin schreiben. Er lebte im 4. Jahrhundert und bezeichnete sich selbst - obwohl römischer Legionär - als Soldat Christi. Neben dem Hl. Nikolaus ist der Hl. Martin wohl der populärste Heilige.
Er wurde 316 in Ungarn geboren und starb 397 als Bischof von Tours. Martin war ein ganz junger Soldat und noch nicht getauft, als er am Stadttor von Amiens einem frierenden Bettler begegnete und mit ihm seinen Mantel teilte. In der Nacht darauf erschien ihm Christus in Traum, bekleidet mit dem abgeschnittenen Mantelstück. Über den geteilten Mantel fand Martin zu Christus. Das also hält den hl. Martin so in Erinnerung: dass ihn die Not anrührte; dass ihn das Schicksal dieses Armen in seinem Herzen traf; dass er - im buchstäblichen Sinn - seinen Nächsten liebte wie sich selbst. Er gab nicht alles, aber er teilte. Maß nahm er an der Liebe Gottes, unbewusst im Augenblick vielleicht, aber diese Liebe brachte ihn zu Gott!
"Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben mit ganzem Herzen, mit ganzer Seele und mit all deinen Gedanken. Das ist das wichtigste und erste Gebot. Aber ebenso wichtig ist das zweite: Du sollst deinen nächsten lieben wie dich selbst!" (Mt 22,37-39). Das tat Martin, ohne Zögern, ohne Berechnung. Und das macht ihn zum Vorbild. Den Nächsten lieben ohne Zögern, ohne Berechnung: das ist es wohl, was diese so dunkle Welt hell machen kann. Denn Teilen verändert die Welt, weil es Not sieht und Menschen zueinander bringt. Teilen - ohne Berechnung, was dabei "herausspringt" - ist handgreiflich, zupackende Liebe, wie sie Gott gefällt und Menschen leben lässt. Teilen ist Nächstenliebe, die das Nächstliegende und Notwendige einfach tut und so Not wendet.
Deshalb ruft uns das Fest des Hl. Martin auf es ihm nachzumachen und zu teilen. Denn wenn wir das, was St. Martin getan hat, begreifen und von dort her immer tun, dann wird unsere Welt besser. Denn Liebe leuchtet in ihr auf und dann nimmt Gott hier bei uns seine Wohnung. Dann ist es auch wichtig nicht einfach nur ein Lichterfest zu feiern, so wie das viele heute gern wollen, sondern bewusst in Erinnerung an den Hl. Martin mit einer Laterne durch die Dunkelheit zu ziehen, um deutlich zu machen, wer auch heute im Sinne eines Hl. Martin zum Teilen bereit ist, der bringt Licht in die Welt. (Stefan Buß) +++