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Impulse von Stadtpfarrer Stefan Buß: Vergänglichkeit des Lebens
18.11.20 - Die letzten Wochen des Kirchenjahres werden als Ende des Kirchenjahres bezeichnet. Der Herbst erinnert uns an die Vergänglichkeit allen Lebens. Besonders der Monat November, wenn es kalt und rau wird und die Blätter von den Bäumen fallen, veranlasst uns, über die eigene Endlichkeit nachzudenken. Wir spüren dabei: Auch ich mit meinem Leben gehöre in diesen kreatürlichen Zusammenhang von Werden und Vergehen.
Die sterbende Natur und die längeren Nachtstunden erinnern uns an das eigene Sterben, an Abschiednehmen, Hergeben und Trauer. Mehrere Gedenktage am Ende des Kirchenjahres greifen das Vergänglichkeitsthema auf. Der letzte Sonntag im Kirchenjahr wird in der evangelischen Kirche als 'Ewigkeitssonntag' und 'Totensonntag' bezeichnet. Weil der Tod das Tor zur Ewigkeit ist, gehören die beiden Begriffe zusammen.
Katholische Christen feiern am letzten Sonntag im Kirchenjahr das Christkönigsfest. Jesus Christus, der auferstandene Herr, wird auch am Ende der Zeit als Herr und König herrschen und alle Menschen an seiner Königsherrschaft teilhaben lassen, die er im endgültigen Frieden zusammenführt.
Wenn dein Herz wandert oder leidet,
bring es behutsam an seinen Platz zurück
und versetze es sanft in die Gegenwart deines Herrn.
Und selbst wenn du nichts getan hast
in deinem ganzen Leben,
außer dein Herz zurückzubringen
und wieder in die Gegenwart
unseres Gottes zu versetzen,
obwohl es jedes Mal wieder fortlief,
nachdem du es zurückgeholt hast,
dann hast du dein Leben
wohl erfüllt. (Franz von Sales, 1567-1622, Ordensgründer, Mystiker und Kirchenlehrer. Er ist der Patron der Schriftsteller, Journalisten, der Gehörlosen)
Denken auch wir über die Vergänglichkeit unseres Lebens nach und lassen uns erfüllen von der Ewigkeit Gottes. (Stefan Buß) +++