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Ein Hauch von Wehmut im Blütenrausch - "Genießen jeden Augenblick"
09.09.23 - "Es ist ein unglaubliches Bild" - schwärmen die LGS-Geschäftsführer Marcus Schlag und Ulrich Schmitt im OSTHESSEN|NEWS-Interview. "So schön, wie der Sommerflor jetzt dasteht, war er noch nicht." Inmitten der bezaubernden Kulisse des "KulturGartens" in Fulda blicken sie nun den letzten 31 Tagen der Landesgartenschau entgegen. "Ein bisschen wehmütig wird man da schon", sind sich die beiden einig.
453.000 Gäste (Stand: Mittwoch) haben sich bislang auf LGS-Erkundungstour begeben. "Wir hoffen, in zehn bis 15 Tagen das nächste Etappenziel - die 500.000 Besucher-Marke - erreichen zu können", so Schlag. Gemeinsam mit seinem Kollegen blickt er auf den Verlauf der Sommerferien zurück. "Wir hatten zu Beginn fast zwei Wochen Dauerregen. Das hat der Natur wirklich gutgetan. Die Wiesenflächen waren komplett ausgetrocknet - nun sieht alles mehr als prächtig aus." Etwas abflachende Besucherzahlen in der Urlaubszeit habe das Team im Vorfeld einkalkuliert. In der Statistik machte sich das vor allem in der doch etwas ungemütlicheren Zeitspanne bemerkbar, wie Schmitt ergänzt: "In Summe hat uns das 20.000 bis 25.000 Besucher gekostet."
Keine Zeit für Verschnaufpausen
Stolze 1.865 Veranstaltungen sind über die vielen Monate geplant gewesen - "davon haben wir mittlerweile 1.550 hinter uns", teilt Schmitt weiter mit. "Aber da aus der ganzen Bandbreite das Highlight schlechthin zu finden, ist schwer. Es sind auch die kleinen Dinge, die einfach ihren besonderen Reiz haben." Beispielsweise haben die historischen Holzspiele für positive Resonanz gesorgt, ebenso das Open-Air-Kino. Schlag hebt in dem Zuge eine Party-Reihe im "WasserGarten" hervor: "Der Auentanz ist von uns eine Art kleines Experiment gewesen. Es sollte nicht die Massen anziehen, sondern ein Angebot speziell für junge Menschen sein. Das Konzept wird gut angenommen und macht Spaß."
Das steht noch alles an
Der LGS-Kalender verspricht in den kommenden Wochen ebenfalls eine bunte Vielfalt. Darunter: die Lichternacht (9. September), das Taschenlampenkonzert (16. September), der Aufritt von Volker Rosin (17. September), der Disco-Oldie-Abend (22. September), das große Arbeitspferde-Event (22. bis 24. September) sowie die Landesmeisterschaft der Floristen Hessen-Thüringen (29. September). Die große Abschlussveranstaltung inklusive Gottesdienst folgt am 8. Oktober. "Wir lassen die Landesgartenschau gemeinsam ausklingen und übergeben den Staffelstab an Oberhessen für das Jahr 2027", stellen die beiden LGS-Akteure in Aussicht.
Was bleibt, was geht
Im Hintergrund laufen bereits die Vorbereitungen für den Abbau mit allem, was dazugehört. "Direkt am 9. Oktober fangen wir mit den ersten Arbeiten an. Das Ganze zieht sich dann bestimmt drei bis vier Wochen hin", sagt Schmitt. Die Anlagen - darunter Elemente wie das Weid-Ellipsium oder der Städtepartnergarten - bleiben bestehen. Alle Gastronomien weichen bis auf den antonius-"Sonnen-g:artentreff" im Torhaus. Schlag dazu: "Der größte Teil, der zurückgebaut wird, sind die Schaugärten und der Friedhofsbeitrag. Die Wechselflorflächen werden abgeräumt. Einzelne Flächen sollen in Zukunft von der Stadt genutzt werden, etwa als Blühflächen. Natürlich nicht in der Menge wie aktuell, das ist nicht zumutbar." Neben den neuen Naherholungsgebieten sei eine dauerhafte Infrastruktur beispielsweise mit Panoramabrücke überm Engelshaus, dem "WirGarten" oder dem Badegarten an der Frankfurter Straße entstanden, die als Begleitprojekte durch die Stadt Fulda realisiert wurden. Eines bleibe nach all dem ganz sicher, so die LGS-Macher unisono: "Die Erinnerung an ein wunderbares Sommermärchen mit großartiger Stimmung in der Domstadt."
Genießen in vollen Zügen
Aber bevor die Bagger wieder anrollen und Aufbruchstimmung herrscht, heißt es: die letzten Augenblicke genießen. "Wenn das Wetter weiter so mitspielt und es keinen Frost gibt, blüht der Sommerflor bis zum Schluss", zeigen sich die LGS-Chefs zuversichtlich. "Das Enddatum steht fest und kommt nicht unerwartet. Nutzen Sie doch die Gelegenheit für einen Besuch. Es herrscht eine Atmosphäre, wie man es nicht nochmal haben wird", bilanziert Schlag. Auch Schmitt fügt hinzu: "Wir kennen das Gelände zwar in- und auswendig, doch auch wir erleben immer wieder Überraschungen. Von Tag zu Tag entdecken wir stets neue Lieblingsplätze für uns." (Maria Franco) +++