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EICHENZELL Heimat und Gemeinschaft

"Im Herzen unseres Landkreises" - Großer Festakt zum 200. Geburtstag

24.06.22 - Hoher Besuch auf Schloss Fasanerie: Auf Hessens schönsten Barockschloss fiebern derzeit alle dem großen Jubiläumsfest "200 Jahre Landkreis" entgegen. Unter dem Motto "…am liebsten hier" findet von Freitag (24. Juni) bis Sonntag (26. Juni) ein Wochenende voller buntem Programm statt. Dem offiziellen Festakt am Donnerstagabend folgten bereits über 300 Gäste, darunter auch der hessische Ministerpräsident Boris Rhein. Er hob die Heimatverbundenheit hervor: "Man spürt, dass die Menschen in ihrer Region verwurzelt sind und zusammenhalten. Gemeinsinn, Hilfsbereitschaft und Empathie werden hier gelebt. Das ist in diesen Zeiten der Umbrüche und zahlreichen krisenhaften Phänomene ein sehr hohes Gut."

Großer Festakt mit Landrat Bernd Woide (r.) und Hessens Ministerpräsident Boris ...Fotos: Hendrik Urbin

Viele Persönlichkeiten aus der Region kamen zusammen.

Der Festakt im Hofgarten zum 200. Geburtstag hätte kein besserer Start des vielfältigen Bürgerfestes sein können. Das Wetter spielte mit, das Ambiente einfach traumhaft. Die musikalische Umrahmung – Stücke von Mozart, van Beethoven und Händel – gaben der Veranstaltung eine besondere Note.

Die Begrüßungsrede übernahm Landrat Bernd Woide. Er hieß alle herzlich willkommen "im Herzen unseres Landkreises". Der Ort sei eng mit der Geschichte dieser Region verbunden und eigne sich "nahezu perfekt" als Location für das Fest. Der Grund der Feierlichkeiten: "Im Kern geht es uns darum, für die Menschen in der Region in unterschiedlichen Lebenslagen da zu sein, sie zusammenzuführen und Teil dessen zu sein, was wir Heimat nennen." Heimat für die Menschen sein – dies sei die zentrale Aufgabe, die diese Region habe.

Demokratische Werte nicht selbstverständlich

Der Fuldaer Oberbürgermeister Dr. Heiko Wingenfeld.

DRK-Präsidentin Donata Freifrau Schenck zu Schweinsberg

Bernd Woide während seiner Rede.

Es gelte, sich an dieser Stelle ebenfalls bewusst zu machen: "Das, was wir heute Demokratie nennen, was uns Freiheit, Möglichkeiten der persönlichen, gesellschaftlichen Selbstbestimmung bringt - das ist alles nicht selbstverständlich. So wie wir in Frieden und Freiheit hier in herrlicher Atmosphäre zusammenkommen, so müssen wir feststellen, dass einige hundert Kilometer östlich von uns Menschen keine Demokratie und keine Freiheit haben und dafür kämpfen." Sie würden ihre Gesundheit und ihr Leben aufs Spiel setzen, um eben die demokratischen Strukturen aufrechtzuerhalten. "Das sollte uns bei einem solchen Fest auch Mahnung sein. Demokratie, Menschenwürde sowie Grundrechte sollten wir annehmen und immer wieder verteidigen."

Heimatliebe spürbar

Stadtverordnetenvorsteherin Margarete Hartmann.

Der Ministerpräsident.

Der neue hessische Ministerpräsident Boris Rhein dankte in seiner Rede den vielen Ehrenamtlichen, die mit ihrem Einsatz unter anderem in den Sportvereinen, den lokalen Feuerwehren oder bei der Organisation von Dorffesten den Zusammenhalt und die Verbundenheit zur Region maßgeblich stärkten. "Mein großer Respekt gilt all denjenigen, die mehr tun, als sie müssen, die sich für die Demokratie einsetzen und sie mitgestalten. Millionen Ehrenamtliche und Engagierte geben unserem Land innere Verfasstheit, Zusammenhalt und Solidarität." Er sei sehr dankbar dafür, "dass sich so viele Menschen im Landkreis Fulda und in ganz Hessen für die gemeinsame Heimat engagieren".

Darüber hinaus erklärte der 50-Jährige, dass die Versorgung mit schnellem Internet ein wichtiger Standortfaktor für die Menschen, Unternehmen und Kommunen im ländlichen Raum sei. "Der Ausbau der digitalen Infrastruktur ist eine zentrale Säule, um die Attraktivität der ländlichen Räume in Hessen weiter zu steigern." Die Teilhabe am technologischen Fortschritt dürfe nicht vom Wohnort abhängen. "Unser Ziel ist es, den Menschen in ihrer Heimat eine sichere Zukunft zu bieten. Das bedeutet auch, gute Bildung zu vermitteln, Unternehmen wettbewerbsfähig zu halten, Ausbildung zu fördern und Teilhabe am gesellschaftlichen Leben zu ermöglichen." All dies sei häufig eine Frage der digitalen Anbindung, bei der Hessen aber auf einem guten Weg sei.

Gesellschaftlicher Zusammenhalt in schwierigen Zeiten

Dr. Michael Gerber am Rednerpult.

Auch der Fuldaer Bischof Dr. Michael Gerber kam zu Wort. Er sprach sich für eine Kultur des Miteinanders aus. Angesichts der aktuellen Herausforderungen wie der Corona-Pandemie, dem Ukraine-Krieg, Preissteigerungen und Energieknappheit warnte Bischof Gerber vor einer negativen Dynamik, die die Gesellschaft schwer belasten könnte. "In der Verantwortung der unterschiedlichen gesellschaftlichen Kräfte in der Politik, in den Wohlfahrtsverbänden, den Kirchen, den Bildungseinrichtungen, den Vereinen und weiteren Akteuren werden wir einmal mehr gefordert sein, uns einzusetzen für den Zusammenhalt der Gesellschaft."

Am Ende des offiziellen Teils der Feierlichkeiten bat der Bischof in ökumenischer Verbundenheit mit Dekan Bengt Seeberg um den Segen Gottes. Durch den weiteren Abend führte dann die musikalische Gruppe "Sax and more" - bei angenehmen Temperaturen und einem kühlen Gläschen Wein. Eine rundum gelungene Einstimmung auf die kommenden Tage. (mkr/pm) +++

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