NEUHOF Kämpferische Rede in der Kaligemeinde

Friedrich Merz (CDU): "Haben wir in diesem Land noch alle Tassen im Schrank?"

26.01.25 - Der Saal ist brechend voll, als Unions-Kanzlerkandidat Friedrich Merz am Samstagnachmittag auf die Bühne des Gemeindezentrums in Neuhof (südlicher Kreis Fulda) tritt. Die Stimmung ist gut, sie könnte kaum besser sein. Er will den heimischen CDU-Bundestagskandidaten Michael Brand unterstützen und die Basis in der Hochburg der Christdemokratie vom neuen CDU-Plan für Deutschland überzeugen. Rund 900 Zuschauer waren gekommen und wurden nicht enttäuscht. Merz hielt eine knapp einstündige Kampf-Rede mit einem klaren Ziel: Er will Kanzler werden und etwas verändern. Ein 'Weiter so' - für Merz keine Option. Auch Hessens Ministerpräsident Boris Rhein war in der Kaligemeinde mit dabei.

Innerhalb von sieben Stunden war die Veranstaltung in Neuhof ausgebucht. Denen, die reinkamen, wurde eine kämpferische Rede geboten, die sämtliche Themen, die Deutschland bewegt, beinhaltete. Allen voran die Migration. Als er dieses brandaktuelle Thema gegen Ende seiner Rede anspricht, wird es ganz still im Saal. Nach dem Anschlag von Aschaffenburg (Bayern) vor wenigen Tagen ist die Brisanz nochmal gestiegen. "Es reicht jetzt. Wir machen das jetzt nicht mehr so weiter", mahnt Merz. Großer Applaus im Saal.

Friedrich Merz (CDU): "Haben wir in diesem Land noch alle Tassen im Schrank?" ...Fotos: Carina Jirsch

Scharf kritisiert er dabei die Ampel-Regierung: "Wir stehen vor Scherbenhaufen der zehn Jahre fehlgeleiteten Asyl- und Einwanderungspolitik. Jetzt ist der Zeitpunkt gekommen, um zu handeln", so der Unions-Politiker. "Am ersten Tag meiner Amtszeit werde ich das Bundesinnenministerium anweisen, an sämtlichen deutschen Grenzen zu kontrollieren und jeden Versuch einer illegalen Einreise zurückzuweisen. Ich möchte, dass wir irgendwann wieder in einem Land ohne Angst leben."

"Mit uns kann sehr viel vorangehen"

Aber Merz denkt auch an Europa. "Wie sich Europa entwickelt, hängt von uns ab. Ohne uns wird nichts vorangehen. Mit uns kann sehr viel vorangehen", sagt der Kanzlerkandidat. Für Deutschland hat er einen ganz bestimmten Plan: "Für unser Land stellt sich eine zentrale Frage: Leben wir auch in Zukunft noch in einem freien, demokratischen Land. Ja oder Nein. Selbstverständlich ist das nicht. Wir müssen alles dafür tun, dass wir ein freiheitliches, demokratisches Land bleiben." Seine Hauptaufgabe als zukünftiger Kanzler sei es, dass "die Menschen in diesem Land frei und sicher leben können."

Erster Kreisbeigeordneter Frederik Schmitt (CDU)

Auch die Wirtschaft nimmt Friedrich Merz in den Blick: "Die volkswirtschaftliche Leistung ist nicht mehr da, wo sie sein soll. Wir verlieren seit zehn Jahren an internationaler Wettbewerbsfähigkeit. Daran sind wir nicht ganz unbeteiligt, aber jetzt können wir uns das nicht mehr leisten." Dazu zählt auch die Bürokratie. "Wir werden nicht mehr über Bürokratie-Abbau alleine reden, sondern über Rückbau. Die Europäische Union hat im Kleinen viel zu viel gemacht, im Großen viel zu wenig."

Merz will Bürgergeld abschaffen

Ein weiterer Punkt, den er anpacken will: Bürgergeld abschaffen. "Wir werden diesen Begriff nicht weiter verwenden. Das System dahinter wird dahingestellt, wo mal Hartz IV war. Nämlich fordern und fördern. Nicht nur fördern." Arbeiten solle nicht nur eine unangenehme Unterbrechung der Freizeit sein. Doch er muss auch zugeben: "Der Renteneintritt bleibt bei 67. Die Renten werden nicht sinken. Sie werden auch in Zukunft weiter steigen." Das hänge aber mit der Wirtschaftsleistung zusammen.

Er kritisierte auch die Energiepolitik der Ampel. "Ich werde nicht zulassen, dass etwas abgeschaltet wird, bevor wir nicht wissen, was eingeschaltet wird und für Strom sorgt." Man müsse alles tun, damit die Energiepreise runtergehen. Für viel Applaus sorgt auch seine Meinung zum Thema Datenschutz. "Wir müssen aufhören, in Deutschland ständig über Datenschutz zu reden. Das wird übertrieben und die Datensicherheit wird unterschätzt." Mittlerweile gebe es einen Datenschutzbeauftragten in jedem größeren Verein. "Haben wir in diesem Land noch alle Tassen im Schrank?"

Ministerpräsident Boris Rhein (CDU)

Bevor der Unions-Chef an der Reihe war, machte Hessens CDU-Chef, Ministerpräsident Boris Rhein, das Vorprogramm und bekräftigte die Wichtigkeit der bevorstehenden Wahl: "2025 ist ein echtes Schicksalsjahr. Diese Bundestagswahl ist eine Richtungsentscheidung wie lange nicht mehr. Die Ampel hat dieses Land beschädigt. Wir brauchen eine echte Kehrtwende. Diesen Politikwechsel gibt es nur mit Friedrich Merz."

Merz hat an diesem Nachmittag in Neuhof nochmal gezeigt, dass er konkrete Pläne für das Land hat. Er will Kanzler werden. Viele im Saal wollen ihn als Kanzler sehen. Nach seiner Kampf-Rede hat er sicher noch ein paar Wähler dazu gewonnen. (Moritz Pappert) +++

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