


Omid Nouripour: "Es gibt keine Ordnung ohne Humanität"
26.01.25 - "Es gibt keine Ordnung ohne Humanität, so wie es auch keine Humanität ohne Ordnung gibt". Mit diesen Worten fasste Omid Nouripour, Spitzenkandidat der Hessischen GRÜNEN zur Bundestagswahl, die nach wie vor differenzierte Haltung der GRÜNEN Partei zur Asylpolitik zusammen. Auch er sei entsetzt über die Bluttat in Aschaffenburg. Wichtig sei es, Ursachen zu klären und Konsequenzen zu ziehen, ohne pauschale populistische Verurteilungen ganzer Bevölkerungsgruppen. Er plädierte für eine europäische Lösung der Migrationsprobleme, die auch den Güterverkehr über offene Grenzen im Blick behält.
Nouripour sprach beim Neujahrsempfang der Vogelsberger GRÜNEN im voll besetzten Saal des Posthotels Johannesberg in Lauterbach. Außer ihm begrüßte Freddy Plitzko, Sprecher der Vogelsberger GRÜNEN, auch Abgeordnete und Kommunalpolitiker der GRÜNEN und anderer Parteien.
"Der größte Fehler ist das Nichtstun"
Nouripour streifte in seiner Rede fast alle Aspekte der Bundespolitik. Er sagte ehrlich, die nächste Regierung werde auch unter Beteiligung der GRÜNEN nicht alles richtig machen, wichtig sei es aber, überhaupt zu handeln und den Staat wieder zum Funktionieren zu bringen. "Der größte Fehler ist das Nichtstun". Vordringlich sei eine zügige Digitalisierung, Abbau bürokratischer Hemmnisse und schnelles Handeln in allen Politikbereichen."Wenn wir die Wirtschaft in Deutschland wieder stark machen wollen, wird es nicht ohne Klimaschutz gehen." Er hoffe darauf, dass eine zukünftige Koalition sich an die Arbeit mache und die Gemeinsamkeiten der Politik in den Vordergrund stelle, ohne durch gegenseitiges Bashing das Vertrauen der Bevölkerung zu zerstören.
Nach Nouripour sprachen die beiden Direktkandidaten für den Wahlkreis Fulda-östlicher Vogelsberg und Gießen-westlicher Vogelsberg.
Während Marie-Louise Puls (WK Fulda) ihre politische Agenda in Form eines gelungenen Poetry-Slams vortrug, herrschte aufmerksame Stille im Saal. Ihr Hauptanliegen ist die Verbesserung von Bildung und der Teilhabe aller Menschen in allen Lebensbereichen. Auch da sei Abbau von Bürokratie dringend nötig. Als Beispiel nannte sie, dass es zahlreiche verschiedene Ausbildungsgänge für Erzieher in Deutschland gebe, die aber von den verschiedenen Bundesländern oft nicht gegenseitig anerkannt würden.
Michel Zörb (WK Gießen) forderte den dringenden Umbau der Schuldenbremse, um in die Infrastruktur zu investieren. Die zunehmende Verwahrlosung von Straßen, Brücken, Schulen und Bahnstrecken sei auch eine Schuldenlast für die nächste Generation, die schwer wiege.
"Geht wählen!"
Dr. Udo Ornik, Fraktionsvorsitzender der GRÜNEN im Kreistag des Vogelsbergkreises, forderte, den ländlichen Raum mehr in den Blick zu nehmen. Es gehe nicht nur darum, die Infrastruktur des ländlichen Raums weiter auszubauen, sondern auch dem laufenden Abbau von Strukturen entgegenzuwirken. Als Beispiel nannte er, dass es im Kreis keine Geburtenstation mehr gebe und die ärztliche Versorgung immer schlechter werde.
Viele weitere Punkte (Kinderrechte, Mobilität, Klimaschutz als zentrales Problem der nächsten Jahre) wurden intensiv diskutiert. Am Schluss waren sich alle einig, dass man das kostbare und keineswegs überall selbstverständliche Wahlrecht wahrnehmen solle. "Geht wählen und nehmt eure Verwandten und Freunde mit!" appellierte Omid Nouripour an die Anwesenden. (nia/pm) +++
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