Archiv

Sidonie Smith im Zuschauerraum der Festspielruine. Sie spielt die Hauptrolle der Maria Magdalena. - Fotos: Moritz Rös

BAD HERSFELD Ensemble als "einmalige Konstellation"

Sidonie Smith erfindet die Rolle der Maria Magdalena immer neu

08.08.23 - Sie ist ein Multitalent mit außerordentlicher stimmlicher Bandbreite und hat auf vielen internationalen Bühnen bereits Station gemacht. Gegenwärtig verkörpert Sidonie Smith bei den Bad Hersfelder Festspielen in "Jesus Christ Superstar" die Rolle der Maria Magdalena. Im OSTHESSEN|NEWS-Interview erklärt die erfahrene Musicaldarstellerin: "Ich kann mir kein besseres Stück für die Stiftsruine vorstellen. Diese Location ist einfach unschlagbar und einzigartig."

Mit an ihrer Seite: Andreas Bongard als Jesus. Fotos: Carina Jirsch

Das Musical mit Welthits wie "Hosanna" und "Jesus Christ Superstar"

Ebenso: Tim Al-Windawe als Judas.

Die gebürtige Amerikanerin stammt aus Miami (Florida). 2008 führte sie ihr Weg nach Deutschland, heute lebt die Schauspielerin und Sängerin in ihrer Wahlheimat mitten in der Hauptstadt Berlin. Smith erinnert sich an den Moment, als Dennis Weissert an ihrer Seite sie auf die einmalige Chance in Bad Hersfeld aufmerksam machte. "Mein Verlobter hat vor einigen Jahren bei 'Titanic' als Charles Lightoller mitgewirkt." Als "Jesus Christ Superstar" ausgeschrieben wurde, habe er gleich zu ihr gemeint: "Sid, du musst unbedingt zur Audition." Gesagt, getan. "Ich bin zu einem Vorsingen in Berlin - und es hat geklappt. Ich bin sehr dankbar für diese Möglichkeit. Es ist wirklich genauso schön, wie man es beschreibt. Nach all den Vorstellungen bin ich immer noch baff."

Starkes Hauptdarsteller-Trio

Eindrucksvolle Szenen.

Als Maria Magdalena darf Sidonie Smith in dieser Version auch mittanzen. ...

Mit dem Musical "Jesus Christ Superstar" kam Smith in der Vergangenheit schon mehrmals in Berührung. "Es ist tatsächlich nicht meine erste Produktion. Das Stück begleitet mich schon lange", verrät sie im O|N-Gespräch. Dass sie jetzt zum dritten Mal als Maria Magdalena auf die Bühne tritt - nun in der Inszenierung von Stefan Huber - empfindet sie nach wie vor als spannende Erfahrung. "Ich spiele eine Figur, die vielfältig ist. Gleichzeitig zählt sie zu den wenigen Frauen in der Bibel, die tatsächlich namentlich genannt werden. Was ich gerade so schön finde: Ich darf sie jedes Mal neu interpretieren."

"Ich kann mir kein besseres Stück für die Stiftsruine vorstellen."

Starke Kreuzigungsszene am Ende des Musicals.

In dieser Version darf sie sogar mittanzen. "Dadurch bin ich stets mittendrin im Geschehen. Großes Lob geht an die Choreografin Melissa King." Zur Zusammenarbeit im Ensemble findet Smith ebenso positive Worte: "Ich muss vor allem meine beiden Hauptdarsteller-Kollegen Andreas Bongard und Tim Al-Windawe an der Stelle hervorheben, die Unglaubliches leisten." Und generell nimmt sie wahr: "Es basiert alles auf Zusammenarbeit. Gemeinsam kreieren wir im Team etwas, arbeiten an der Umsetzung - das macht Theater für mich aus."

Blick in die Zukunft

Smith blickt zurück auf die letzten Wochen: "Wie es immer so ist, vergeht die Zeit wie ...

Auf der Bühne vor großem Publikum zu stehen - damit hat sich die junge Künstlerin definitiv einen Traum erfüllt. "Das ist keineswegs selbstverständlich. Ich habe super viel dafür getan und arbeite fleißig daran weiter - in der Hoffnung, dass ich noch lange diesen Beruf ausüben kann." Ganz nach ihrem Lieblingsinstagram-Hashtag "#obsessivelygreatful" - unheimlich dankbar.

Im O|N-Interview.

Mit ein bisschen Wehmut blickt die Musicaldarstellerin mit jamaikanischen Wurzeln auf die vergangenen Wochen. "Wie es immer so ist, vergeht die Zeit wie im Flug. Vielleicht kommt das Stück wieder, aber fest steht: Diese Konstellation ist einmalig." Nach der aufregenden Festspiel-Zeit warten auch schon neue Herausforderungen. "Ich freue mich wahnsinnig auf mein nächstes Projekt hier in Deutschland. Es ist eine Rolle, die ich sehr lange spielen wollte. Doch welche genau, bleibt vorerst ein Geheimnis." Eins sei verraten: "Damit schließt sich ein Kreis für mich." (Maria Franco) +++