Schauspieler und Dirigent Henry Arnold leitet als Daniel Daréus den Chor im Festspielstück "Wie im Himmel". - Fotos: Christopher Göbel

BAD HERSFELD Erste Festspiel-Proben

Ein Dirigent als Dirigent: Chor für Theaterstück "Wie im Himmel" übt bereits

24.04.24 - Die offiziellen Proben für die diesjährige Bad Hersfelder Festspielsaison haben noch nicht begonnen, aber eine Gruppe bereitet sich bereits seit kurzer Zeit auf das Theaterfestival vor. Die Rede ist von dem Chor, der in der Inszenierung von "Wie im Himmel" von Kay Pollak im Sommer auf der Bühne stehen wird. Die Sängerinnen und Sänger aus Bad Hersfeld und Umgebung hatten am Montagabend einen prominenten Gast: Henry Arnold, der ihren Chorleiter Daniel Daréus spielen wird, dirigierte schon einmal probeweise.

Probeweise übernahm Henry Arnold die Chorleitung in der Probenhalle der Bad Hersfelder ...

Intendant und "Wie im Himmel"-Regisseur Joern Hinkel (links) und Komponist Jörg ...

Komponist Jörg Gollasch (rechts) und Helgo Hahn, der Chorleiter bei "Wie im Himmel". ...

Choreograph Jurriaan Bles.

"Es wird auf der Bühne keine Note aus dem Film zu hören sein", sagt Festspiel-Intendant Joern Hinkel, der bei "Wie im Himmel" Regie führen wird. Denn Jörg Gollasch, der bereits zu mehreren Festspielstücken die Musik schrieb, hat für Bad Hersfeld alles neu komponiert. "Es gibt neue Melodien und andere Texte. Das Stück spielt zwar in Schweden, aber die Musik wird universal sein", so Gollasch. Die Bandbreite reiche dabei von sakralen Klängen über Popmusik bis hin zu einem Country-Song. "Wer 'Gabriellas Lied' aus dem Film erwartet, wird ein anderes 'Gabriellas Lied' hören", sagt der Komponist. Die musikalischen Hauptthemen würden im Laufe des Theaterstücks immer wieder auftauchen.

Es wird komplexer

Der vierzigköpfige Chor, der sich größtenteils aus Sängerinnen und Sängern des Chorvereins Bad Hersfeld, der Hersfelder Kantorei und dem Arbeitskreis für Musik zusammensetzt, stellt in "Wie im Himmel" einen Dorf-Kirchenchor dar, der unter der Leitung des charismatischen Daniel Daréus eine Metamorphose erlebt - als Ganzes und auch einzelne Chormitglieder machen eine Veränderung durch. Das zeige sich auch in den Kompositionen, die im Laufe der Zeit immer komplexer und schwieriger würden.

"Wir haben überlegt, wie wir einen Film für die Bühne adaptieren können. Beim Theater muss einiges anders laufen", so Hinkel. Der Chor sei eigentlich das Hauptthema des Stückes und man habe mehr Zeit, um die Geschichte zu erzählen. "Auch das Ende wird auf der Bühne anders gelöst als im Film", verrät der Regisseur. 

Helgo Hahn, langjähriger musikalisch Mitwirkender bei den Bad Hersfelder Festspielen und Leiter des Chorvereins, studiert die Stücke mit dem Chor ein. "Wir sind nicht ganz paritätisch besetzt, aber es wird einen runden Chorklang geben", sagt er. Auch die zehn Darstellerinnen und Darsteller der einzelnen Chormitglieder singen mit. "Wir erzählen eine Entwicklung des Chores", so Henry Arnold.

Die perfekte Besetzung

Der Schauspieler hat Dirigieren studiert und ist - sozusagen nebenbei - auch Pianist. "In meiner Rolle gehe ich inkognito als erfolgreicher Dirigent von den großen Bühnen nach einem Herzinfarkt in das kleine Dorf zu meinen Wurzeln zurück", sagte Arnold. Für den Film "Informant" stand er kürzlich in der Hamburger Elbphilharmonie als Dirigent vor der Kamera. "Dirigieren kann man nicht in zwei Monaten lernen", sagt er. Somit ist der 62-Jährige auch für Regisseur Hinkel "die perfekte Besetzung".

Während Hahn mit dem Chor die Proben absolviert, wird Arnold dann auf der Bühne derjenige sein, der die unterschiedlichen Charaktere zusammenhält und letztlich zum Erfolg führt - auf der künstlerischen und auch auf menschlichen Ebenen. "Es ist eine extrem bewegende und berührende Geschichte", sagt Arnold. 

"Jeder hat seinen Grundton"

Die 40 Sängerinnen und Sänger wissen, worauf sie sich eingelassen haben. Denn seit Probenbeginn bis zur letzten Aufführung im August werden sie durchgehend gebraucht. Neben dem Singen müssen sie auch Schauspielern und Tanzen. Für die Choreographie ist Jurriaan Bles zuständig. "Jeder hat seinen eigenen Grundton. Aus diesem Ton hat jeder die Freiheit, sich zu bewegen. Und dennoch wollen wir eine Atmosphäre der Gemeinsamkeit erschaffen", sagt Bles.

Man darf gespannt sein, wie die Umsetzung des Films von Kay Pollak auf der Bad Hersfelder Festspielbühne gestaltet wird. "Der Chor ist eine Metapher dafür, dass man im Leben immer etwas ändern kann", so Hinkel. Es werde ein Theaterstück "für alle, die Musik lieben", sagt der Regisseur. Gespielt wird "Wie im Himmel" ab dem 26. Juli in der Bad Hersfelder Stiftsruine. Neben Henry Arnold werden unter anderem Sandy Mölling, Wolfgang Seidenberg, Bettina Hauenschild, Brigitte Grothum, Horst Janson, Thorsten Nindel, Helena Sigal, Günther Alt, Peter Englert und viele weitere Darstellerinnen und Darsteller zu sehen und zu hören sein. (Christopher Göbel) +++


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