Jürgen Hartmann als Stig in "Wie im Himmel" bei den 73. Bad Hersfelder Festspielen. - Fotos: Christopher Göbel

BAD HERSFELD Tribünen-Talk (20)

Jürgen Hartmann, klerikaler Hardliner mit Schwächen in "Wie im Himmel"

Künstlerische VitaJürgen Hartmann, geboren 1965 in Stuttgart, studierte nach einem Clownsstudium bei Frieder Nögge, an der Hochschule für Musik und Theater in Hannover und war anschließend von 1992 bis 1997 am Staatstheater Darmstadt engagiert. Für seine Rolle des Liliom in der Regie von Michael Gruner wurde er 1996 zum Schauspieler des Jahres nominiert. Er folgten mehrjährige Engagements am Nationaltheater Weimar, wo er u.a Tasso, Ödipus sowie Faust 1 und Faust 2 spielte, am Theater Dortmund sowie Gastengagements am Staatstheater Darmstadt, am Theater Bremen, an der Oper Dortmund, am Theater Basel, am Stadttheater Bern, am Pina Bausch Theater Wuppertal und an der Staatsoper Stuttgart. Zuletzt war er im festen Engagement am Schauspielhaus Bochum. 2014/2015 erhielt er eine Nominierung zum besten Schauspieler in NRW. Hartmann arbeitete u.a. mit den Regisseuren Hermann Schmidt Rahmer, Eric de Vroedt, Roger Vontobel, David Bösch, Sebastian Nübling, Nuran David Calis, Tamás Ascher, Christina Paulhofer und Daniela Löffler. Er unterrichtet regelmäßig an der Folkwang Universität und führt Regie. 2001 inszenierte er in Dortmund Bartsch und 2002 Misery. Darüber hinaus wirkte er in zahlreichen Film- und Fernseh-Produktionen mit, u.a in Filmen von Tom Tykwer, Dominik Graf, Matti Geschonnek, Niki Stein und Friedemann Fromm. Seit 2007 spielt er im Tatort Stuttgart die Rolle des Gerichtsmediziners Dr. Vogt. In der Mediathek kann man den Tatort Vergebung sehen der nach seiner Idee realisiert wurde und in der er als Dr. Vogt im Mittelpunkt der Ermittlungen steht. Bei den Bad Hersfelder Festspielen war er 2019 im Prozess und 2022 in Notre Dame unter der Regie von Joern Hinkel zu sehen. Bis Anfang Juli 2024 spielt Jürgen Hartmann im Staatstheater Meiningen den Antonio Salierie in Amadeus. +++

18.08.24 - Jürgen Hartmann spielt den Pfarrer Stig in "Wie im Himmel" bei den Bad Hersfelder Festspielen 2024. OSTHESSEN|NEWS stellt in dieser Saison wieder einige Festspiel-Darstellerinnen und -Darsteller in Kurz-Porträts mit jeweils sechs Fragen vor. Mit diesem Schauspieler-Porträt endet die diesjährige Reihe - wie auch am heutigen Sonntag die Spielzeit 2024.

1. Haben Sie etwas mit Ihrer Rolle gemeinsam?

Na klar, jede Menge. Aber das verrate ich jetzt nicht da meine Figur ja eher als Antiheld gesehen wird. Ha ha. Tatsächlich sehe ich meine schauspielerische Arbeit darin meine Figur verteidigen zu können und menschlich nachvollziehbar zu machen. Ich urteile nicht über meine Figuren, ich verkörpere sie.

2. Wie entspannen Sie sich, wenn Sie nicht auf der Bühne stehen?

Ich gehe gerne in den Wäldern um Heenes spazieren, bin mit meinem Kollegen und Freund Thorsten auf dem Rennrad unterwegs oder mache Motorradtouren in Richtung Rhön, Knüllwald etc.

3. Eine Anekdote aus Ihrer Bad Hersfelder Festspielzeit?

Im "Prozess" habe ich ja mehrere Rollen gespielt. Es kamen Freunde in der Vorstellung, die mich in manchen Rollen nicht erkannt haben und nach der Vorstellung fragen mussten, welche Rollen ich gespielt habe.

4. Was ist Ihr Lieblingsessen und warum?

Maultaschen in Brühe gehört zu meinen Lieblingsgerichten, weil es mich an meine schwäbische Heimat erinnert.

5. Was wäre Ihr Alptraum-Moment auf der Bühne?

Ein leerer Zuschauerraum!

6. Was war Ihr schönster Moment auf der Bühne?

Ich hatte mal bei einer Freilichtaufführung eine leidenschaftliche Liebesszene mit einer Kollegin zu spielen, In einer Vorstellung hat es genau in dem Moment, als wir uns küssten und auf dem Boden wälzten, geblitzt und mit einem gewaltigen Donner entlud sich eine enormes Gewitter über uns. (cdg) +++

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