Mia Geese spielt Anna in "Der Vorname" bei den 73. Bad Hersfelder Festspielen. - Fotos: Christopher Göbel

BAD HERSFELD Tribünen-Talk (15)

Mia Geese, werdende Mutter und selbstbewusste Partnerin in "Der Vorname"

Künstlerische VitaDie gebürtige Rheinländerin lebte schon früh ihre Begeisterung für Theater, Gesang und Tanz aus. Nach dem Vorbild ihrer Großeltern entschied sie sich nach dem Abitur für eine klassische Schauspielausbildung und beendete 2014 nach vier Jahren ihr Studium. Während der Ausbildung spielte sie unter anderem die Grete in Kafkas Die Verwandlung, Irene Prantl in Glaube Liebe Hoffnung oder Lisbeth in Das kalte Herz. Bis 2014 übernachm sie im Nachwuchsensemble des Jungen Theater Bonn mehrere Musicalrollen. Seit 2014 gastiert sie regelmäßig an deutschen Theatern, u.a dem Theater an der Kö Düsseldorf, Contra-Kreis-Theater Bonn, Landesbühne Rheinland-Pfalz, Komödie im Bayerischen Hof München und dem Winterhuder Fährhaus. 2021 bis 2023 war sie zudem Teil des Ensembles der Schlossfestspiele Neersen. Dort spielte sie u.a die Antoinette im Floh im Ohr, Helena in Shakespeares Ein Sommernachtstraum, Alice in Alice im Wunderland, Elise in Der Geizige und Frau Litten in Gott von Ferdinand von Schirach. Mit der Konzertdirektion Landgraf tourt sie seit 2021 mit dem Stück Kehrseite der Medaille, Regie Pascal Breuer in Österreich, Schweiz und Deutschland, zuletzt an der Komödie im Bayerischen Hof München. Seit 2023 ist sie Teil des Ensembles der Springmaus. +++

08.08.24 - Mia Geese spielt Anna in "Der Vorname" bei den Bad Hersfelder Festspielen 2024. OSTHESSEN|NEWS stellt in dieser Saison wieder einige Festspiel-Darstellerinnen und -Darsteller in Kurz-Porträts mit jeweils sechs Fragen vor.

1. Haben Sie etwas mit Ihrer Rolle gemeinsam?

Anna ist eine sehr selbstbewusste Figur, die für sich selbst einsteht und auch ihrem Mann gut Paroli bieten kann. Sie hütet außerdem das Geheimnis einer vertrauten Person. Das haben wir gemeinsam: Ein Geheimnis ist bei mir immer sicher, ich stehe für mich eine und habe keine Probleme in die Offensive zu gehen. Im Gegensatz zu Anna bin ich allerdings viel gelassener und weniger leicht reizbar.

2. Wie entspannen Sie sich, wenn Sie nicht auf der Bühne stehen?

Im Sommer gibt es nichts Besseres als draußen zu sein. Einfach drauf los wandern, hier habe ich das große Glück gleichzeitig mit meinem Partner Pascal in Bad Hersfeld zu spielen, wir können tagsüber gemeinsam neue Städtchen oder Wälder erkunden. Letzte Woche waren wir zum Beispiel StandUp-Paddeln. Wenn ich mal Ruhe haben will, bin ich tatsächlich großer Fan von Crime Scene Podcasts.

Mit Spielpartner Sebastian Goder.

3. Eine Anekdote aus Ihrer Bad Hersfelder Festspielzeit?

Wir kommen aus München. Da ist es schon was Besonderes, wenn man seine Nachbarn einmal die Woche zufällig im Hausflur trifft. An den Bad Hersfelder Festspielen fühlt man sich ein bisschen wie bei dem Film "Truman Show" und das meine ich positiv.

Wir gehen raus und treffen jeden Tag einen Mann, der seine Katze auf dem Arm durch die Stadt trägt. Laufen wir weiter die Straße runter, sehen wir immer denselben Mann der ganz verliebt an den Rosen eines fremden Gartens riecht. Im Eiscafé daneben: ein Kaffeeklatsch, jeden Tag die gleichen vier Frauen. Und wenn man auf dem Marktplatz nicht mindestens dreimal zufällig den Kolleginnen und Kollegen über den Weg läuft, muss man sich schon Sorgen machen. Und so könnte jeder Tag hier ablaufen. Das hat etwas sehr Beruhigendes, auch wenn man sich erstmal daran gewöhnen muss, einfach weniger zu machen.

4. Was ist Ihr Lieblingsessen und warum?

Mezze!!! Alles mit Hummus und sehr viel Zitrone. Aber Hauptsache scharf. Ich liebe einen Tisch voller Kleinigkeiten, die ich mir dann auf Wusch frisch auf meinem Teller zusammenstellen kann.

Mit Spiel- und Lebenspartner Pascal Breuer.

5. Was wäre Ihr Alptraum-Moment auf der Bühne?

Typische Alpträume sind meistens, auf der Bühne zu stehen aber im falschen Stück zu sein. Man hat keine Ahnung vom Inhalt, geschweige denn der Rolle oder des Textes. Im wahren Leben lasse ich mich gerne überraschen, habe Vertrauen in meine Vorbereitung und meine MitspielerInnen. Egal was auf der Bühne passiert, irgendwie rettet irgendjemand einen immer.

6. Was war Ihr schönster Moment auf der Bühne?

Am schönsten ist es immer, wenn einfach die Energie stimmt und der Abend eine Art "Selbstläufer" wird, der uns SchauspielerInnen mit sich reißt. Ganz besonders war auch ein Theaterabend unter freiem Himmel, Shakespeares "Ein Sommernachtstraum§. Ich durfte mich als Helena tränenreich mit Hermia streiten, im Hintergrund hörte man Frösche aus einem nicht weit entfernten Teich quaken und am Höhepunkt des Streites fing es an in Strömen zu regnen. Das war schon eine Untermalung der besonderen Art! (cdg) +++

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