Anna Graenzer spielt Siv in "Wie im Himmel" bei den 73. Bad Hersfelder Festspielen. - Fotos: Christopher Göbel

BAD HERSFELD Tribünen-Talk (19)

Anna Graenzer, die unglücklich verliebte, spröde Siv in "Wie im Himmel"

Künstlerische VitaAnna Graenzer wurde in Würzburg geboren und studierte von 2005 bis 2009 Schauspiel an der Universität der Künste Berlin. Von 2008 bis 2016 war sie am Berliner Ensemble engagiert. 2016 wechselte sie ans Residenztheater und blieb dort bis 2019 Ensemblemitglied. Sie arbeitete unter anderem mit Thomas Langhoff, Peter Stein und Martin Kušej sowie wiederholt mit Claus Peymann, Robert Wilson, Leander Haußmann und Tina Lanik zusammen. Anna Graenzer wirkt neben ihrer Theaterarbeit in verschiedenen Fernseh-, Film- und Radioproduktionen mit. In Bad Hersfeld stand Anna Graenzer 2015 in der Produktion Sommernachts-Träumereien (Regie: Joern Hinkel) als Puck und 2023 in König Lear (Regie: Tina Lanik) als eine der Närrinnen auf der Bühne. +++

16.08.24 - Anna Graenzer spielt die (ehemalige) Chorleiterin Siv in "Wie im Himmel" bei den Bad Hersfelder Festspielen 2024. OSTHESSEN|NEWS stellt in dieser Saison wieder einige Festspiel-Darstellerinnen und -Darsteller in Kurz-Porträts mit jeweils sechs Fragen vor.

1. Haben Sie etwas mit Ihrer Rolle gemeinsam?

Siv ist eine eher einsame und sehr zwanghaften Person. Sie leitet den Kirchenchor der kleinen Gemeinde und ersetzt den dort fehlenden Kantor. Sie hat sich in ihren Gewohnheiten und den Abläufen des Alltags sicher vor echtem Kontakt zu anderen Menschen abgeschirmt und ist im Grunde ihres Herzens sehr verletzlich. Veränderungen in ihrem Umfeld sind für Siv eine Bedrohung, mit der sie nicht gut umgehen kann. Ihr größter Wunsch ist eigentlich, gesehen zu werden - was sie aber auch gleichzeitig selbst durch die Erstarrung in ihren Mustern verhindert. Als der Dirigent Daniel Daréus in die Gemeinde kommt, gerät Sivs Welt ins Wanken.

Mich selbst würde ich dagegen eher als lebensfroh und neugierig beschreiben. Ich bin gerne unter Menschen, mag möglichst verschiedene Wesen um mich herum und liebe Überraschungen.

2. Wie entspannen Sie sich, wenn Sie nicht auf der Bühne stehen?

Freizeit gibt es im eigentlichen Sinne nicht, mit Familie und Beruf ist mein Leben ziemlich voll. Sollte ich doch einmal so richtig viel Zeit nur für mich haben, dann koche ich mit viel Experimentierfreude. Seit ich vegan leben, habe ich einen unglaublichen Schatz an Einflüssen aus internationaler Küche dieser schönen großen Welt gesammelt. Außerdem probiere ich mich gerne an der Blockflöte, der Trompete, der Gitarre, der Ukulele, dem Klavier und dem Cello aus, was ich alles nicht wirklich spielen kann, womit ich aber gern spiele. Und wenn ich merke, dass mir die Kraft ausgeht, dann hilft mir eine Yoga -Einheit meist schnell wieder auf die Beine.

3. Eine Anekdote aus Ihrer Bad Hersfelder Festspielzeit?

Eine richtige Anekdote fällt mir nicht ein, die Bad Hersfelder Festspiele sind für mich eine Wundertüte aus großartigen Kolleginnen und Kollegen, spannender Arbeit und Eis essen. Und es passiert mir nirgends so oft wie hier, dass ich bei einer Premierenfeier plötzlich in der Morgendämmerung erschrecke, weil die Vögel schon zu zwitschern beginnen.

4. Was ist Ihr Lieblingsessen und warum?

Mein Lieblingsessen ist bei vielen Mitmenschen nicht als Essen anerkannt: Es ist Zuckerwatte. Süß, leicht, zart und vergänglich. Zuckerwatte zu essen gibt mir fast ein Gefühl, als könnte ich Schweben.

5. Was wäre Ihr Alptraum-Moment auf der Bühne?

Mein Albtraum auf der Bühne wäre, wenn während einer Vorstellung ein schlimmer Unfall geschieht. Ich hoffe niemals erleben zu müssen, dass jemand, egal ob auf oder hinter der Bühne verunglückt.

6. Was war Ihr schönster Moment auf der Bühne?

Mein schönster Moment auf einer Bühne war, als ich das erste Mal nach dem Schauspielstudium auf der großen Bühne des Berliner Ensembles vor vollem Zuschauerraum stand und der Vorhang auf ging. Kurz vorher stand ich nämlich hinter diesem Vorhang vor eben diesem ausverkauften Haus und hatte fürchterliche Angst. Für fünf Minuten, die einer Ewigkeit glichen, überlegte ich, ob ich jetzt weglaufen und doch noch etwas vernünftiges studieren sollte. Ich blieb und es war fantastisch, diese Leichtigkeit zu genießen, als die Angst zusammen mit dem Vorhang verschwand und nur noch Freude blieb. (cdg) +++

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