Laura Dittmann spielt Lucs in "Die Dreigroschenoper" bei den 73. Bad Hersfelder Festspielen. - Fotos: Christopher Göbel

BAD HERSFELD Tribünen-Talk (16)

Laura Dittmann, sportlich-extrovertrierte Lucy in "Die Dreigroschenoper"

Künstlerische VitaDie gebürtige Dresdnerin sammelte schon früh erste Bühnenerfahrungen und sang und tanzte sich durch ihre Schulzeit, u.a. an der Staatsoperette Dresden in Jesus Christ Superstar und Hänsel und Gretel. Nach dem Abitur studierte sie Musiktheater an der Hochschule für Musik Nürnberg und war während dieser Zeit als Barbarina in Figaros Hochzeit an den Landesbühnen Sachsen engagiert. Nach ihrem Abschluss 2015 fand sie ihren Weg ins Sprechtheater und gastierte nach einigen Zwischenstationen am Staatsschauspiel Dresden, wo sie z.B. als Belle in A Christmas Carol (R: Holk Freytag) zu sehen war, und an der Comödie Dresden. Dort spielte sie Pamela König in der Musicalkomödie Mit Herz & Promille (R: Christian Kühn/Thomas Heep), Lieselotte von Sandau in Das Wirtshaus im Spessart und Leonie in Alle unter eine Tanne (R: Urs Schleiff). Aufgrund einer verlorenen Wette während der Coronapandemie verschlug es sie im Jahr 2020 nach Wien, um am Max-Reinhardt-Seminar Schauspiel zu studieren. Im Sommer 2022 war sie erstmalig am Theater KOSMOS in Bregenz engagiert, wo sie zwei Uraufführungen, immer wenn ich falle: Klippenspringerin (R: Michaela Vogel) und Little Italy (R: Stephan Kasimir), auf die Bühne brachte. Im Herbst desselben Jahres folgte dann ihr erstes Engagement am Burgtheater: die deutschsprachige Erstaufführung von Extrem teures Gift, in Szene gesetzt von Martin Kušej. Dem schloss sich die Arbeit mit Herbert Fritsch in Die gefesselte Phantasie an. Im Rahmen der Gastregieproduktion am Reinhardt-Seminar arbeitete sie mit David Bösch am Shakespeare-Abend Into the Woods, in dem sie die Rolle der Hermia spielte. Bei den Festspielen Reichenau debütierte sie als Mariane in Tartuffe, inszeniert von Guntbert Warns. Ende 2023 übernahm sie im Burgtheater die Sami in Robert Ickes Die Ärztin und feierte dort im Februar 2024 mit der Uraufführung von Muttertier in der Regie von Mia Constantine Premiere, dem Gewinnerstück des Retzhofer Dramapreises. Vor der Kamera stand sie bisher für Kurzfilme und Musikvideos. +++

10.08.24 - Laura Dittmann spielt Lucy in "Die Dreigroschenoper" bei den Bad Hersfelder Festspielen 2024. OSTHESSEN|NEWS stellt in dieser Saison wieder einige Festspiel-Darstellerinnen und -Darsteller in Kurz-Porträts mit jeweils sechs Fragen vor.

1. Haben Sie etwas mit Ihrer Rolle gemeinsam?

Häufig stelle ich mir die Frage, wieviel Einfluss ich auf die Rolle, die ich spiele, habe, bzw. welchen Einfluss die Rolle auf mich hat...Lucy ist für mich eine lustvolle, lebenshungrige, junge Frau, die versucht, aktiv im Machtkampf der Männer mitzumischen, sich als Frau zu behaupten und ihre Position zu finden. Ihren Wunsch nach Abenteuer, nach Möglichkeiten, sich zu entdecken, sich auszuprobieren, zu erleben, kann ich gut nachvollziehen. Sie ist schlagfertig, mutig und tough, davon kann ich mir manchmal vielleicht noch eine Scheibe abschneiden ;-) Außerdem scheint sie ein Kind der Neunziger zu sein, das haben wir in jedem Falle gemeinsam.

2. Wie entspannen Sie sich, wenn Sie nicht auf der Bühne stehen?

Wenn ich nicht auf der Bühne stehe, liebe ich es, im Café zu sitzen, einen guten Espresso oder Cappuccino vor mir (ich bin Kaffeeliebhaberin!) und zu lesen, meine Gedanken aufzuschreiben oder einfach nur die Leute um mich herum zu beobachten. Das entspannt mich, lässt mich Energie tanken und kann mitunter recht inspirierend und unterhaltsam sein. Entspannung ist für mich auch, den Tag mit Yoga zu beginnen und Zeit mit meinen liebsten Menschen zu verbringen, im Austausch mit ihnen zu sein, an ihrem Leben teilzuhaben, denn das bleibt phasenweise ein wenig auf der Strecke, z.B. in Endprobenzeiten, wenn ich vom Theater sozusagen und im besten Sinne verschlungen werde. Ganz weit oben auf meiner Entspannungsliste stehen außerdem lange Spaziergänge im Grünen.

3. Eine Anekdote aus Ihrer Bad Hersfelder Festspielzeit?

An meinem ersten Tag in Bad Hersfeld, dem Tag der Pressekonferenz und Konzeptionsprobe, wachte ich morgens auf und mein Handy hatte aufgrund eines Netzwerkfehlers keinen Empfang, ich konnte also weder telefonieren noch gab es Zugang zum Internet. Es regnete und ich war ziemlich aufgeschmissen, weil ich noch nicht wusste, wo sich die Probebühne befand, auf der die Probe stattfinden sollte. Etwas orientierungslos lief ich los in Richtung Innenstadt, in der Hoffnung, irgendjemanden fragen zu können; durch den Regen war aber niemand auf der Straße. An einer Ampel hielt ein Auto neben mir und in meiner Verzweiflung (die Uhr tickte) klopfte ich ans Fenster, um den Fahrer nach dem Weg zu fragen. Er meinte kurzerhand "Steig´ ein!" und ohne nachzudenken, sprang ich erleichtert in den Wagen und wurde zur Probebühne gebracht, die ich dadurch pünktlich (und fast trocken) erreichte. Auf dem (doch recht kurzen) Weg dahin erfuhr ich sogar noch einige Geschichten aus dem Leben meines Helfers. Ich war sehr dankbar für die spontane Unterstützung, aber im Nachhinein auch, dass alles glimpflich und gut gegangen ist, in jeder Hinsicht.

4. Was ist Ihr Lieblingsessen und warum?

Aktuell habe ich frische Bowls und Sushi am liebsten, das variiert bei mir aber nach Jahreszeit und Zyklusphase. Im Sommer genieße ich meist leichte Speisen und all die köstlichen Früchte, die Saison haben, und regelmäßig habe ich großen Appetit auf Eiscreme, nach der man hier glücklicherweise nicht lange suchen muss. Außerdem inspiriert mich oft das Lokal, in dem ich gut gegessen habe, die Gerichte "nachzukochen"; mein Lieblingsessen ist also wechselnd. Ein All Time Classic, weil schnell zubereitet, einfach, gut und nahrhaft, ist mein Hirse-Rote Bete-Feta-Rucola-Salat. Wenn ich die Chance habe, etwas Unbekanntes, neues auszuprobieren, nutze ich sie und so nasche ich mich zur Zeit mit Freude durch die Bad Hersfelder Kulinarik.

5. Was wäre Ihr Alptraum-Moment auf der Bühne?

Zum Glück gab es bisher keinen Alptraum-Moment auf der Bühne, den ich miterleben musste. Mein Horror-Szenario wäre aber ein schwerer Unfall. Deshalb bin ich froh, dass im Theater so viele Menschen aus unterschiedlichen Gewerken wachsam ihrer Arbeit nachgehen und aufmerksam auf die Sicherheit aller achten. So kann zwar nicht alles verhindert werden - unvorhergesehene, unglückliche Umstände kann es immer geben – aber doch das Risiko deutlich verringert, dass etwas passiert.

6. Was war Ihr schönster Moment auf der Bühne?

Den schönsten Moment auf der Bühne gibt es für mich nicht. Miteinander zu spielen, zu "fliegen", sich "die Bälle zuzuspielen", zuzuhören, miteinander im Moment zu sein – das alles ist wunderbar und ein beglückender Teil meiner Arbeit. Es gibt natürlich einige wenige, seltene Augenblicke, die ganz besonders funkeln und in denen alles möglich scheint – atemlos und ruhig zugleich, voller Lebendigkeit. Solche können aber auch in Proben entstehen. Im besten Falle sind aber alle Momente auf ihre Weise schön, weil echt und unmittelbar. #ilovemyjob (cdg) +++

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