Bettina Hauenschild spielt Inger in "Wie im Himmel". - Fotos: Christopher Göbel

BAD HERSFELD Tribünen-Talk (11)

Inger, die mutige Pfarrersgattin in "Wie im Himmel"

Künstlerische VitaBettina Hauenschild wurde in der Theaterwelt 1989 bekannt, als sie an den Münchner Kammerspielen in der Thomas-Langhoff-Inszenierung Frau vom Meer neben Cornelia Froboess und Manfred Zapatka debütierte. Sie übernahm die Rolle der Lieschen in Dieter Dorns Faust-Inszenierung. Für die Beatrice in Viel Lärmens um Nichts (Regie Christian Stückl) erhielt sie 1992 den bayerischen Nachwuchspreis. 1994 arbeitete sie mit dem US-Regisseur Robert Wilson in dem Stück Mond im Gras zusammen. Bettina Hauenschild etablierte sich als tragendes Ensemblemitglied der Münchner Kammerspiele und stand in vielen großen Inszenierungen gemeinsam mit Axel Milberg, Edgar Selge, Bruno Ganz, Tobias Moretti, Lambert Hamel, August Zirner u.v.a. auf der Bühne. Ihre Mitwirkung an Filmprojekten begann zunächst den Filmen von Herbert Achternbusch. Es folgten zahlreiche Auftritte in Fernsehproduktionen, durch die sie auch einem deutschlandweiten Publikum bekannt wurde, u.a. in Weissblaue Geschichten, Tatort, Rosenheim Cops, Um Himmels Willen, Alles Klara und In aller Freundschaft. Einige Jahre sah man sie als Kommissarin an der Seite von Hannelore Hoger in der ZDF-Reihe Bella Block sowie als Ärztin in der RTL Comedy-Serie Nikola neben Mariele Millowitsch und Walter Sittler. In Fernsehfilmen für ARD, ZDF und Sat1 spielte sie mit Stars wie Senta Berger, Christiane Hörbiger und Manfred Krug. In den letzten Jahren trat sie in zahlreichen Theatern auf, zum Beispiel in Augsburg (My Fair Lady, 2014), Bregenz (Bluthochzeit, 2015, Regie Sigrid Herzog) und natürlich in Hexenjagd 2016 in Bad Hersfeld. Danach war sie ab Herbst 2016 im Theater in der Josefstadt in Wien in Die Verdammten nach Viscontis Kinoklassiker zu sehen. Bei den Festspielen in Bad Hersfeld folgte 2017 die Mitwirkung in Martin Luther - Der Anschlag in der Regie von Dieter Wedel, 2018 in Shakespeare in Love, Regie Antoine Uitdehaag, 2022 in Notre Dame von Joern Hinkel und 2023 in König Lear von Tina Lanik. Und dazwischen spielte sie am Mainfrankentheater Würzburg, 2019 in Prinz von Homburg, Regie Markus Trabusch und 2020 in Hiob, Regie Sigrid Herzog. Bettina Hauenschild ist staatliche geprüfte Heilpraktikerin und eine Expertin in pflanzlicher Heilkunde. Sie hat eine Praxis und gibt Kurse. Als Buchautorin wurde sie mit ihrem Buch Die Sprache der Pflanzen und ihre Heilwirkung, erschienen 2017 im Irisiana-Verlag (Bertelsmann Group) bekannt, ihr zweites Buch Meine magische Heilküche, erschien 2020 im TRIAS-Verlag. Seit 2019 betreibt sie auf Schloss-Hirschgarten in Borken (Hessen) eine Bioland-zertifizierte Kräutergärtnerei mit Seminarbetrieb, B&B, Café und Kulturveranstaltungen (in Zusammenarbeit mit dem Kultursommer Nordhessen). +++

28.07.24 - Bettina Hauenschild spielt Inger in "Wie im Himmel bei den Bad Hersfelder Festspielen 2024. OSTHESSEN|NEWS stellt in dieser Saison wieder einige Festspiel-Darstellerinnen und -Darsteller in Kurz-Porträts mit jeweils sechs Fragen vor.

1. Haben Sie etwas mit Ihrer Rolle gemeinsam?

Ja! Ich organisiere gern, ich sage gern die Wahrheit. Das, was diese Inger ausspricht, ihre Kritik an der Kirche, teile ich zum großen Teil. Ich schätze an der Figur, dass sie nicht verkrampft oder verklemmt ist und unkonventionelle Ansichten vertritt. Sie kämpft für ihre Liebe und ihr Leben. Und mit einem so großen Chor zu singen ist zwar neu für mich, aber ich liebe es ebenso sehr wie sie.

2. Wie entspannen Sie sich, wenn Sie nicht auf der Bühne stehen?

In meinem großen Garten, bei meinen Pflanzen und bei der Arbeit in unserer Heilpflanzengärtnerei im Schloss Hirschgarten in Borken. Ich habe das Glück, diese zwei Leben so nah beieinander führen zu können: Schauspiel und Arbeit mit den Heilpflanzen. Laut und leise, äußerlich und innerlich, scheinbare Gegensätze, die mich ausmachen.

3. Eine Anekdote aus Ihrer Bad Hersfelder Festspielzeit?

Da gibt es inzwischen viele, denn wahrscheinlich gibt es nicht viele Personen, die das Glück hatten, so oft und in so verschiedenen Rollen auf dieser Bühne zu stehen, die inzwischen so etwas wie eine Heimat für mich geworden ist. Ein wundervoller Moment war z.B., als die Musiker aus der Produktion "Luther" nach der Vorstellung draußen für mich zum Geburtstag ein Ständchen gespielt haben.

Als ich mein Buch "Die Sprache der Pflanzen" mit einer Lesung im Rahmen der Festspiele vorgestellt habe, kam hinterher ein älterer Mann mit seiner Familie auf mich zu und sagte: "Sie müssen das sein, die Schauspielerin, die in unser Dorf ins Schloss zieht. Wir wollten Sie willkommen heißen." Darüber habe ich mich sehr gefreut. Letzten Monat ist er gestorben.

Im Stück "Notre Dame" hat Joern Hinkel mir einen Wunsch erfüllt und mir eine kleine Männerrolle gegeben - als ein Mitglied in der Gaunerbande. Als meine Kinder das Stück angeschaut haben, haben sie mich nicht erkannt und hinterher enttäuscht gefragt, ob denn mein Auftritt als Mann gestrichen wurde. Das hat mich sehr amüsiert. So vielfältig sind meine Auftritte hier, dass selbst meine Kinder, die mich nun wirklich gut kennen, nicht immer hinterherkommen.

4. Was ist Ihr Lieblingsessen und warum?

Alles, was wir selbst anbauen, esse ich am liebsten. Zur Zeit ist es Mangold, den ich in allen Varianten zubereite. Manchmal staune ich selbst, was da alles geht. Ansonsten dreht sich bei uns alles um die Kräuter und es gibt morgens, mittags und abends Kräutertees, Kräuterbutter, Kräutersalz...

5. Was wäre Ihr Alptraum-Moment auf der Bühne?

Blitz, Donner, Regen und Hagel. Ich friere so leicht und habe mir schon unangenehme Erkältungen auf der Bühne geholt. Wir sind dem Wetter ausgesetzt und das macht es zwar spannend, aber dafür sind wir auch immer an der frischen Luft. Vor allem aber, und das wurde mir gerade erst wieder bei der Eröffnung der Festspiele sehr bewusst, sind wir so verletzlich ausgesetzt und da gibt es viele Alptraum-Momente, die ich mir vorstellen kann.

6. Was war Ihr schönster Moment auf der Bühne?

Auch da gibt es einige, für die ich dankbar bin. Dabei sein zu können, wenn die vielen zuschauenden Menschen mucksmäuschenstill sind, weil wir gerade etwas Bewegendes spielen, ist wundervoll. Wenn etwas, das wir uns bei den Proben ausgedacht haben, dann funktioniert, wenn es verständlich ist, wie z. B. die Lacher, die ich als Amme bei "Shakespeare in Love" bekommen habe, wenn ich gejodelt habe. Und natürlich der Applaus, der Lohn unserer Mühen. Dankbar bin ich aber auch, dass unser Inspizient bei den Vorstellungen, die wir bei großer Hitze spielen, immer eine Kühlbox mit Eiswasser und Waschlappen bereitstehen hat, damit wir uns abkühlen können. (cdg) +++

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