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Jürgen Pomnitz (links) und René Tulke - Fotos: Finn Rasner

FULDA OSTHESSEN|NEWS-Sportgespräch (54)

Jürgen Pomnitz und René Tulke: Nach Eitratal folgt Dittlofrod/Körnbach

10.05.23 - Seit fast sechs Jahren bilden sie ein Trainergespann im Fußball - und jetzt haben sie den Sprung in den Männerbereich geschafft: Jürgen Pomnitz und René Tulke übernehmen mit Beginn der neuen Saison den Nord-Kreisoberligisten Dittlofrod/Körnbach. Als Gäste des OSTHESSEN|NEWS-Sportgespräches nehmen sie unter anderem zu ihrem neuen Job, ihrem Miteinander und zum nahenden Aufstieg mit den A-Junioren der JSG Eitratal in die Verbandsliga Stellung. 

Im O|N-Sportgespräch lassen wir immer Menschen aus verschiedenen Sportarten der Region zu Wort kommen. Wir erzählen die Geschichte hinter der Geschichte. Heute folgt Teil 54 der Serie.

O|N: Wie seid Ihr zum Trainerjob bei der SG Dittlofrod/Körnbach gekommen?

Jürgen Pomnitz: Vor einigen Wochen kam Romeo Schäfer ins Gespräch, der im vergangenen Herbst schon Ante Markesic assistiert und vertreten hatte. Er wollte was im Jugend-Bereich machen, höherklassige Angebote im Männerbereich - ab Verbandsliga aufwärts - hatte er aus zeitlichen Gründen ausgeschlagen. Daraufhin habe ich signalisiert, dass ich erst einmal pausiere und meine Tätigkeit im Jugendbereich nicht fortsetze. Dittlofrod/Körnbach hat einen Trainer für die neue Saison gesucht, und da hat sich die Konstellation ergeben. Der Verein hat angerufen, ob wir zu einem Gespräch bereit wären. 

O|N: Die Aufgabe bei einem Spitzenteam der KOL scheint Euch zu reizen - oder?

Pomnitz: Die Klasse ist interessant. Wir arbeiten mit einer jungen Mannschaft. Es kommen einige Spieler im Alter von 19 bis 22 Jahren zusammen, die wir bei der JSG Eitratal ausgebildet haben. Zum Beispiel der Dittlofröder Loris Baumgart sowie Kevin Pachowski oder der Rasdorfer Luca Abel, die jetzt noch in Arzell und Borsch kicken, sind ab Sommer für unseren neuen Verein spielberechtigt.

O|N: Was ist bei der SG Dittlofrod/Körnbach möglich in der neuen Saison?

René Tulke: Möglich ist da viel. Es ist ein Riesen-Potenzial vorhanden. Wir wollen die Ansprüche nicht zu hoch schrauben, aber ein Platz im oberen Drittel in jedem Fall. Wir wollen die nachrückenden Jungs integrieren. Wir visieren schon die ersten Plätze an. 

O|N: Die SG ist Euch durch die Jugendarbeit vertraut. Was zeichnet sie aus? Was macht sie aus?

René Tulke: Der Zusammenhalt. Das gesamte Umfeld. Sie haben dort einen neuen Vorstand, und sie sind fußballbegeistert. Und die Resonanz ist positiv. Die Jungs sind begeistert. Sie freuen sich darauf, was zu erleben. Mit uns etwas aufzubauen. Dieses Gefühl haben wir. 

O|N: Wie lange arbeitet Ihr eigentlich schon zusammen? 

René Tulke: Im sechsten Jahr. Wir sind ein Team. Haben dasselbe Verständnis vom Fußball. Wir harmonieren gut. Kommunizieren gut. Können uns vertrauen. Die Wertschätzung ist gegeben. Wir sind gute Freunde geworden. Wir sehen uns so oft in der Woche. Meine Frau sieht mich manchmal weniger als der Jürgen (lacht). 

O|N: Die A-Junioren der JSG Eitratal, die ihr derzeit noch trainiert, stehen vor dem Gewinn der Meisterschaft der Gruppenliga. Vier Spiele noch - und ihr habt fünf Punkte Vorsprung vor der JSG Lüdertal. Da müsste es doch zum Aufstieg in die Verbandsliga reichen, oder? 

Jürgen Pomnitz: Wir haben noch einige Spiele, in denen es drauf ankommt. Am Samstag zum Beispiel beim JFV Burghaun/Haunetal (16.30 Uhr in Wehrda). Die Jungs sind fokussiert. Es ging ein Ruck durch die Mannschaft, das ist schön zu sehen. Sie stehen für eine Sache ein: Sie wollen die Meisterschaft. Das Mannschaftsgefüge ist gewachsen und echt top. Sie feiern abends zusammen und machen außerhalb manches gemeinsam. Sie haben Bock zusammen. Und wir haben Spaß. 

O|N: Die jahrelange Aufbauarbeit trägt Früchte. Der aktuelle Erfolg ist ein Produkt davon - oder?

Jürgen Pomnitz: Auf alle Fälle. Wir haben ja auch Testspiele gegen Höherklassige gemacht. Gegen Verbandsligisten. Und haben die - bis auf das Spiel gegen Petersberg - alle gewonnen. 

O|N: Die Nachwuchsarbeit war äußerst erfolgreich in den letzten Jahren - und das Beste scheint noch zu kommen. B- und C-Junioren spielen schon in der Verbandsliga, die A-Junioren fast. Wie ist der Erfolg zu erklären?

René Tulke: Mit der Infrastruktur an sich. Die Bedingungen, die du dort vorfindest, sind hervorragend. Mit Kunstrasen oder Kraftraum. Das passt schon. Es ist also das gesamte Umfeld. Egal, in welche Mannschaft oder Altersklasse du gehst, du findest einen guten Trainer vor. Es ist nur so, dass die Jungs keine Euphorie gespürt haben in den letzten Jahren. Die JSG Eitratal ist zum Anlaufpunkt der Region geworden. Der Unterbau ist vorbildlich, und sie machen dort richtig klasse Arbeit. 

O|N: Die Altersklassen sind trainermäßig besetzt für die neue Saison. Wie sieht das aus?

Jürgen Pomnitz: Romeo Schäfer und Christian Winter übernehmen die A-Junioren. Andreas Köller und Jonas Hofmann kümmern sich um die B-Junioren. Bastian Stumpf rückt zu den C-Junioren auf, Konstantin Witkowsky ist neu bei den D-Junioren. 

O|N: Jürgen, Du bist nicht nur der Onkel von Barockstadts Leon Pomnitz - Du warst zu aktiven Zeiten auch ein überragender Fußballer. Wo zum Beispiel? 

Jürgen Pomnitz: In der B- und A-Jugend habe ich mit Großentaft/Soisdorf in der Oberliga gespielt. Mit meinem jüngeren Bruder Rainer Pomnitz, mit Marco Pomnitz, Andreas Köller, Marcus Schellenberger, Peter Ritz, Gerhard Herr oder Michael Brähler. Ich habe auch in der Hessenauswahl gespielt. Da ging's gegen die bayerische Auswahl in der Sportschule Steinbach bei Baden-Baden um die Süddeutschen Meisterschaften.

O|N: Und im Männerbereich?

Jürgen Pomnitz: Von der B-Klasse bis in die Oberliga war alles dabei. In Hünfeld waren Marco Fladung oder Raymund Walk meine Mitspieler, bei Hessen Hersfeld Udo Jung oder die Teichmann-Brüder, in Eiterfeld Enders, Gründer, Klawonn, Eckart, Liebeck, Wolf oder Göbel. 

O|N: Vielen Dank für das Gespräch. 

ZUR PERSON

RENÈ TULKE ist vor Kurzem 50 geworden. Der gebürtige Salzunger wohnt in Rasdorf und arbeitet in Barchfeld. Sein Sohn Paul spielt für Eitratals A-Junioren, Anfang Juni wird er volljährig. 

JÜRGEN POMNITZ (53) ist verheiratet, arbeitet als Straßenwärter in Hünfeld, wohnt in Setzelbach und hat gleich fünf Geschwister. Von denen hat Rainer (51), Noch-Trainer der zweiten Mannschaft in Eiterfeld, eine bekannte Fußballer-Vergangenheit. Auch Jürgens Söhne sind sehr sportlich: Jim gehört Eitratals A-Junioren an - Luc (17) ist als Turner im Hessenkader; er turnt für Burghaun und Hersfeld. Als Fünfjähriger begann er zu kicken - zunächst in Rasdorf. (wk) +++

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