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Jürgen Vautz - Fotos: Privat

FULDA Profis bei der Arbeit (62)

Zwischen Trompete und Tenor-Tuba: Jürgen Vautz ist Musikschullehrer

SERIE "PROFIS BEI DER ARBEIT"Die Arbeitswelt bei uns in Osthessen ist bunt und vielfältig. Ob stinknormaler Job oder ein ganz ausgefallener Beruf - die Redaktion von OSTHESSEN|NEWS hat sich in der Region umgeschaut und viele interessante Menschen getroffen, die von ihrem ganz persönlichen Arbeitsplatz erzählt haben. Lassen Sie sich überraschen.

30.10.17 - Tätä, tätä: Seit nunmehr dreißig Jahren gibt der 57-jährige Jürgen Vautz fleißigen Schülerinnen und Schülern von montags bis freitags an der Musikschule Fulda Trompetenunterricht. Nach einem Musikstudium wollte Vautz ursprünglich in ein Orchester einsteigen und bekam Aushilfsstellen am Stadttheater Pforzheim, in Wiesbaden und an der Oper Frankfurt. Durch einen Studienfreund, der an der Musikschule tätig war, wurde er schließlich auf die Stelle in Fulda aufmerksam. "Mein Studienfreund wollte dort nicht bleiben, also habe ich gedacht: Dann mach' ich das", erzählt der Musikschullehrer.

Jürgen Vautz hatte schon immer eine musikalische Ader. Sein Vater hat bereits Klavier gespielt, und bei ihm hatte Vautz auch seine ersten Klavierstunden. "Von seinen eigenen Eltern Unterricht zu bekommen gestaltete sich irgendwann dann aber doch schwierig", lacht er. Anschließend probierte er es zunächst mit Geigen- und Bratschenunterricht, und mit 13 Jahren hatte er schließlich "sein" Instrument gefunden. "Trompete habe ich schnell gelernt, weil ich ja schon genug Erfahrung mit Musikinstrumenten hatte. Und Noten konnte ich ohnehin lesen", erzählt er. In der Schule habe er zwar auch Interesse an den Fächern Mathe und Physik gehabt, bald war ihm aber klar, dass er beruflich in Richtung Musik gehen wollte, weswegen er sich denn auch für ein Musikstudium entschied. "Heute würde ich mir das doppelt und dreifach überlegen, denn die Berufsaussichten mit einem Musikstudium haben sich dramatisch verschlechtert. Es gibt sehr viele Bewerber und viel zu wenig Stellen."

Jürgen Vautz hat überdurchschnittlich viele Schüler, weil er nicht nur in der Musikschule Unterricht gibt, sondern auch am Domgymnasium, an der Steinschule, am Marianum und an der Marquardschule Bläserklassen betreut. Und an der Steinschule bringt er den jungen Leuten nicht nur Trompete sondern auch Tenor-Tuba bei. Während er in der Musikschule ausschließlich Einzelunterricht gibt, unterrichtet er in den Schulen Gruppen mit drei bis elf Schülern. Insgesamt betreut er etwa 55 Schüler im Alter zwischen sieben und 17 Jahren.

An der Musikschule leitet der Lehrer auch einige Ensembles. "Ein besonderer Erfolg in meinem Berufsleben ist, wenn Schüler gute Ideen einbringen und engagiert sind. Es freut mich immer wieder, wenn eine Aufführung gut gelaufen ist oder meine Schüler bei ,Jugend musiziert' mit einem Preis belohnt werden. Schön ist es auch, wenn ein Kind im Kammerorchester aufgenommen wird. Und die Arrangements für die Ensembles selber zu schreiben, macht mir besonders viel Spaß", erzählt Vautz begeistert.

"Die Schüler dürfen sich ihre Stücke in der Regel selbst aussuchen", sagt der Trompetenlehrer über die Musikauswahl. In den 30 Jahren, die Vautz mittlerweile im Beruf ist, habe sich der Musikgeschmack bei den jungen Leuten ziemlich gewandelt. "Manchmal muss ich die Schüler echt zügeln, wenn sie zum Beispiel Stücke mit Rap-Einlagen spielen wollen." Vautz selbst bevorzugt die Musik der 80er und 90er Jahre, da diese mehr Melodie und Harmonie habe. "Falls es irgendwie möglich ist, versuche ich natürlich auch modernere Stücke für die Trompete umzuarrangieren." 

Wenn ein Auftritt bevorsteht, versucht Vautz die Proben möglichst konzentriert durchzuführen. "Wenn ein Konzert gut gelaufen ist, ist das schon ein tolles Gefühl. Manchmal bekommen wir für einen Auftritt auch ein kleines Honorar. Dann gehen wir zum Beispiel zur Abwechslung gemeinsam essen. Das dient der Belohnung und entschädigt für die harten Proben", erklärt Vautz mit einem Lächeln.

2016 hat die Musikschule aus Fuldas holländischer Partnerstadt Dokkum die Fuldaer eingeladen, um auf dem dortigen Stadtfest aufzutreten. "Dort haben wir auf zwei verschiedenen Bühnen und auf einem Boot gespielt, das durch die Kanäle der Innenstadt schipperte. So konnte unsere Musik ganz viele Passanten erreichen." Die Auftritte in Dokkum hätten seinen Schülern einen regelrechten musikalischen Schub nach vorn gegeben. "Es war zwar echt anstrengend die Musikinstrumente, die Boxen und alles andere Gerät hin und her zu schleppen, aber im Nachhinein hat es einfach nur Spaß gemacht." (Laura Gert) +++

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