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GIESSEN/ FULDA Profis bei der Arbeit (111)

Rechtsmediziner Reinhard Dettmeyer - Arbeiten zwischen Leben und Tod

Profis bei der ArbeitDie Arbeitswelt bei uns in Osthessen ist bunt und vielfältig. Ob stinknormaler Job oder ein ganz ausgefallener Beruf - die Redaktion von OSTHESSEN|NEWS hat sich in der Region umgeschaut und viele interessante Menschen getroffen, die von ihrem ganz persönlichen Arbeitsplatz erzählt haben. Lassen Sie sich überraschen. +++

28.05.18 - Die Rechtsmedizin - ein Ort an dem Tote Geschichten erzählen. Viele davon tragen zur Lösung komplizierter Verbrechen bei, auch wenn diese noch so verzwickt scheinen. Professor Reinhard B. Dettmeyer ist der Leiter des Instituts für Rechtsmedizin Gießen und hat schon so einige spektakuläre Fälle mit seinen Kollegen lösen können.

Der Rechtsmediziner Professor Dr. Dr. Reinhard B. Dettmeyer Fotos: Moritz Pappert

Der Seziertzisch

Die Körperteile werden in spezielle Flüssigkeiten eingelegt

Jedes Organ wird gewogen und gemessen

Im Sektionssaal liegt ein süßlich-markanter Geruch in der Luft: der Geruch der Verwesung. „Das kommt von den Fäulnisleichen, bei ihnen bläht sich durch das Fäulnisgas, welches bei hohen Temperaturen innerhalb eines Tages entsteht, der Bauch auf und das Gas wird bei der Sektion freigesetzt“, erklärt Professor Dettmeyer. Auf dem Seziertisch stehen zwei Eimer mit der Aufschrift „Gehirn“, daneben eine Schale mit einer eingelegten Schilddrüse. „Die Körperteile legen wir in eine spezielle Flüssigkeit, um sie besser untersuchen zu können“, so Dettmeyer.

Das Institut für Rechtsmedizin in Gießen ist unter anderem auch zuständig für ungeklärte Todesursachen, die in Osthessen vorkommen. So obduzierte Dettmeyer mit seinen Kollegen beispielsweise das Opfer des Kannibalen von Rotenburg, den erschossenen Afghanen vom Fuldaer Münsterfeld oder die ermordete Johanna Bohnacker. „Es gibt schon Fälle, die einem sehr nahe gehen. Das sind besonders Fälle mit Kindern und Jugendlichen, sowas vergisst man nicht“, so der Rechtsmediziner.

Das Gerät misst beispielsweise Blutproben

Auch einen Ambulanzraum gibt es

Über 400 Obduktionen hat die Rechtsmedizin Gießen im Jahr – und die Zahl ist steigend. „Das liegt an den geburtenstarken Jahrgängen. Diese kommen nun in das Alter, wo sie auch mal plötzlich mit ungeklärter Ursache sterben“, erklärt er. Doch Reinhard Dettmeyer hat nicht nur mit Toten zu tun. Er untersucht auch lebende Menschen wie Missbrauchsopfer und Opfer von Straftaten. „Zu uns kommen auch Verkehrssünder, die eine Blut- und Urinprobe abgeben müssen. Diese wird dann auf Alkohol oder Drogen getestet“.

Im Labor werden die Proben untersucht

Aber nicht jede Leiche ist auch Opfer eines Verbrechens gewesen. "Wir haben auch Menschen, die eines natürlichen Todes gestorben sind wie etwa an einem Herzinfarkt. Anders herum gibt es aber auch Fälle, wo der Arzt einen natürlichen Tod bescheinigt, es aber Mord war", erklärt Dettmeyer. Rechtsmediziner ist definitv kein Job für schwache Nerven. Mehr sehen sie in unserem Video. (Moritz Pappert)+++

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