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Die Hunde selbst haben einen riesen Spaß beim Freilauf am Anfang und am Ende der Stunde - Fotos: Franziska Schaub

WARTENBERG Profis bei der Arbeit (99)

Bei Hundepsychologin Melanie Erdogan ändern Hunde ihr Verhalten

12.04.18 - Den Hundehaltern in den Regionen Vogelsbergkreis, Fulda und Hersfeld dürften Melanie „Mel“ Erdogan und ihre Hundeschule zum Wolfsblick im Wartenberger Ortsteil Angersbach bekannt sein. Vor neun Jahren beendete die Lauterbacherin ihr Studium als Hundepsychologin und steht seitdem Herrchen und Frauchen mit Rat und Tat sowie einem offenen Ohr bei allen Themen um den besten Freund des Menschen zur Seite. Ihre große Liebe zu Hunden und die Tatsache, dass so viele Menschen Probleme mit ihren Hunden haben, waren die Gründe, dass sie zu diesem außergewöhnlichen Beruf kam.

Hundepsychologin Melanie Erdogan bei ihren Erklärungen

Die Welpengruppe

Es wird nicht nur am Platz geübt

Auch wenn zehn Hunde über den Hundeplatz rennen, Melanie Erdogan ist und bleibt die unangefochtene Rudelchefin. „Man muss sich diese Position erarbeiten“, erklärt sie. Und das gilt auch für die Hundehalterinnen und Hundehalter. Doch wie funktioniert das? „Man sollte seinem eigenen Hund Grenzen setzen, Sicherheit geben und ihn vor möglichen Gefahren schützen.“ Ein Rezept für eine glückliche Mensch-Hund-Beziehung gibt es natürlich nicht, doch ein paar Grundsätze schon: „Das Vertrauen zwischen Hund und Mensch ist sehr wichtig, ebenso wie die rassetypische Auslastung. Und dass man seinem Hund ohne Gewalt und Härte begegnet ist eigentlich eine Selbstverständlichkeit“, findet die Hundepsychologin.

Große Rassen

Praktikantin Melissa Redzic und ihre Sky

Veli und Akasch hinten sind am Wochenende dabei

In ihrer Hundeschule geht es aber nicht nur um Erziehung. „Wir bieten auch Sport, Spiel und Spaß.“ Das wird deutlich, wenn man das vielfältige Angebot betrachtet: Gruppenstunden für große und kleine Rassen, für Welpen und Junghunde und die beliebte „Raufergruppe“. Außerdem Stadtgänge, Mantrailing, Agility, Seminare, Vorbereitung auf Wesenstests und natürlich individuell abgestimmte Einzelstunden. Unterstützt wird Melanie Erdogan dabei von ihrem Schäferhund Akasch, Praktikantin Melissa Redzic und ihrer Collie-Hündin Sky sowie am Wochenende von ihrem Ehemann Veli. Nebenbei ist sie auch noch erste Vorsitzende des Vereins „Therapiehunde Osthessen“, in welchem sie die praktische Ausbildung angehender Therapiehunde übernimmt.

Slalom um die Hunde

Aber was unterscheidet einen Hundepsychologen von einem Hundetrainer? „Ein Hundetrainer bearbeitet lediglich das Problemverhalten, während ein Hundepsychologe die Vorgeschichte mit einbezieht und direkt an der Ursache arbeitet.“ In der Hundeschule zum Wolfsblick werden Herrchen und Frauchen im Umgang mit ihren vierbeinigen Freunden angeleitet. „Der Mensch ist oftmals selbst der Grund für manche Probleme, er hat die Hundeschule nötiger als der Hund selbst“, erklärt Mel schmunzelnd. „Der Mensch hat oft zu wenig Vertrauen in den Hund, besitzt nicht genug rassespezifisches Wissen oder kann die Körpersprache des Vierbeiners nicht richtig deuten.“

Auf Grundlage dieser Körpersprache arbeitet sie mit den Hunden: Die Hunde werden beobachtet und aufgrund ihrer Körpersprache eingeschätzt. Ängstliche Hunde seien viel schwieriger als aggressive Hunde, weiß die Fachfrau, da diese unberechenbarer sind. Umso bewundernswerter, dass sie selbst bei ihrer Arbeit keine Angst hat, obwohl sie tagtäglich mit verhaltensauffälligen Hunden zu tun hat. „Man entwickelt ein Gespür, ein Feingefühl.“ Und tatsächlich ist man erstaunt, wenn man die Lauterbacherin in ihrer Arbeit beobachtet: Hunde ändern urplötzlich ihr Verhalten, wenn Melanie Erdogan sich ihrer annimmt.

Kuscheleinheiten dürfen bei all der Arbeit nicht fehlen

Obwohl die Vergangenheit des Hundes die Arbeit bestimmt, wird sich eine eigene Meinung gebildet –völlig unabhängig von Ansichten der Halter oder vorheriger Trainer. „Der Hund ist für mich ein weißes Blatt, egal was mir erzählt wird. Die Geschichte schreibt er bei mir selbst“, weiß sie. Melanie Erdogan ist glücklich in ihrem Beruf, der reichlich Abwechslung mit sich bringt und in welchem sie sich ständig auf neue Hunde und Menschen einstellen muss. Dass Mel das alles aus einer Berufung heraus tut, dürfte jedem auffallen, der sie in der Arbeit mit den Hunden beobachten darf. (Franziska Schaub) +++

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