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Gültekin Karacabey bei der Arbeit - Fotos: Julius Böhm

FULDA Profis bei der Arbeit (95)

Arbeiten als Dönerbrater: "Gar nicht so easy, wie es aussieht"

Die Arbeitswelt bei uns in Osthessen ist bunt und vielfältig. Ob stinknormaler Job oder ein ganz ausgefallener Beruf - die Redaktion von OSTHESSEN|NEWS hat sich in der Region umgeschaut und viele interessante Menschen getroffen, die von ihrem ganz persönlichen Arbeitsplatz erzählt haben. Lassen Sie sich überraschen. +++

22.03.18 - Ein herrlicher Duft liegt in der Luft, wenn Gültekin Karacabey bei der Arbeit ist. Viele Stammgäste des Kebabhauses "Arkadas" in Fulda schwören auf den 34-jährigen Dönerbrater. Er lebt für seinen Beruf und versucht jeden Tag, seine Kunden aufs Neue mit leckerem türkischen Essen zu begeistern.

"Gülli", wie ihn alle rufen, wurde in seinen Beruf quasi hineingeboren. Seine Eltern haben das Geschäft schon 1994 gegründet - schränkt das nicht ein? Das sieht Gültekin nicht so, eher im Gegenteil. Er ist stolz auf diesen Drei-Generationen-Familienbetrieb. "Seitdem ich 14 Jahre alt bin, mache ich das, was ich gerade mache und das ist es, was mir Spaß macht. Auch wenn ich hier nicht rein gewachsen wäre, hätte ich nicht unbedingt etwas anderes machen wollen, denn da weiß man auch nicht, was daraus geworden wäre", erklärt er.

Der 34-Jährige liebt seinen Beruf

Der Beruf Dönerbrater ist ein Allround-Job, er besteht nicht nur aus dem Braten und Zubereiten von Speisen, auch der Kontakt zu den Gästen ist wichtig. Auch wenn manche Leute vermeintlich "dönerbraten" nicht als "wahren" Beruf ansehen, steht Gültekin voll und ganz hinter seinem Job. "Natürlich ist das ein richtiger Beruf. Er verlangt einem viel ab: vorbereiten, zubereiten und natürlich kellnern", macht der 34-Jährige deutlich. Als Selbstständiger kommen Planung, Einkauf und Buchhaltung auch noch hinzu.

Kontakt mit den Gästen macht den Job aus

Einzigartig und faszinierend macht den Beruf der Kontakt mit den "verschiedensten Leuten", bei dem viele lustige Kundengeschichten und Anekdoten hängen bleiben. Auch O|N-Redakteur Julius Böhm aus Eichenzell ist Stammgast bei "Arkadas" und wurde bereits "Opfer" des Humors der Karacabey-Brüder. Als Gültekins Bruder Gazi Julius' Essen an den Tisch brachte, griff dieser dabei so unauffällig in die Jackentasche seines Gastes, dass er den Autoschlüssel mopsen konnte.

Anschließend parkte Gazi das Auto des 24-Jährigen um und wartete voller Vorfreude auf dessen Reaktion. "Ich stand aufgebracht vor dem Laden und hab' panisch auf meinem Autoschlüssel herumgedrückt, aber mein Auto nirgendwo gesehen", erzählt Julius mit einem Grinsen im Gesicht.

Max kommt zwei bis drei Mal in der Woche zum Döneressen

Zu dem Beruf gehört nicht nur gutes Essen, sondern auch die Atmosphäre im Dönerladen. Gültekin und Gazi wollen beide mit den Kunden "per du" sein. Auch der 22-jährige Max aus Künzell zählt mit seinen zwei bis drei Besuchen pro Woche zu den Stammgästen. "Gülli macht seine Sache sehr gut, das Essen schmeckt einfach lecker. Egal wann man herkommt, man hat einfach immer Spaß, weil die beiden so lustig drauf sind. Hier treffe ich außerdem immer viele Kumpels und es gibt viel zu lachen", sagt Max.

Kein Kinderspiel: Hygiene ist das A & O

Doch neben dem Spaß gibt es in diesem Beruf auch Schwierigkeiten und gewisse Dinge, auf die man achten muss. Die Hygiene spielt dabei eine zentrale Rolle: "Ich muss alles sehr sauber und ordentlich machen, denn mindestens ein Mal im Jahr gibt es eine Kontrolle. Wir machen das Essen so, wie wir es auch selbst gerne hätten. Das ist wichtig", sagt Gültekin.

Viele Nachteile am Beruf fallen dem Dönerbrater nicht ein, bis auf die ziemlich vielen Arbeitsstunden: "13 Stunden am Tag und sechs Tage die Woche bin ich hier", sagt der 34-Jährige Familienvater. Da kommen die lieben Kleinen oftmals zu kurz. Die private Atmosphäre im Beruf ermöglicht Gültekin aber bei den vielen Arbeitsstunden "ein soziales Leben im Laden".

Er ist Chef und der einzige, der am Dönerspieß steht: "Nur wenn sehr viel los ist, helfen Gazi oder unsere Mutter beim schneiden aus. Ihr könnt mir aber glauben: Es ist nicht so easy, wie es aussieht." Er liebt seinen Beruf und denkt deshalb auch nicht darüber nach, aufzuhören. Die Liebe geht sogar so weit, dass "Gülli" jeden Tag um kurz vor elf selbst einen Döner isst. (Antonia Hüttner/ Luca Link) +++

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